Ein Bündnis aus Bürgerverbänden hatte für heute zum Gedenkmarsch aufgerufen. Ihr Anliegen war es, ein Zeichen für die Solidarität mit den Opfern und gegen die Gewalt zu setzen. «Wenn schutzlose Zivilisten feige umgebracht werden, dann müssen sich alle Bürger erheben und ihre Abscheu zum Ausdruck bringen», sagte der sozialistische Abgeordnete Hassan Bousetta, einer der Mitorganisatoren. Rund 7000 Menschen folgten dem Aufruf zum «Marsch gegen den Terror und gegen den Hass».
An der Spitze des Gedenkmarsches standen Hinterbliebene der Opfer. Auch Vertreter der Sicherheitsbehörden marschierten mit, ebenso wie Repräsentanten der Religionsgemeinschaften. Die muslimische Gemeinde führte ein Banner mit sich mit der Aufschrift «Die Liebe ist unsere Religion und unser Glaube».
«Das ist nicht unser Belgien»
Die Hauptgruppe startete vom Nordbahnhof, eine kleinere Menschenansammlung setzte sich im Brüsseler Stadtteil Molenbeek in Bewegung, der als Hochburg der Islamistenszene gilt. Unter anderem skandierten sie Parolen wie: «IS hau ab, Brüssel gehört Dir nicht!» Ziel des Umzugs war das Zentrum der belgischen Hauptstadt.
Die Demonstration war letztlich auch ein Zeichen gegen das, was sich wenige Tage nach den Anschlägen in Brüssel abspielte. Rund 400 Hooligans und Rechtsextreme hatten da eine friedliche Gedenkveranstaltung für die Opfer der islamistischen Selbstmordattentate gestürmt. «Das ist nicht unser Belgien», sollte der Marsch am Sonntag ganz deutlich zeigen. (cat/SDA)