Hier sitzt ein Mann auf einer Glasbrücke fest
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Sturm wehte Teile weg:Hier hängt ein Mann auf einer Glasbrücke fest

Brückenhorror in China wegen Sturm
Tourist hängt 100 Meter über dem Abgrund

Ein Sturm fegte Teile einer Glasbrücke in China weg. Ein Tourist sass fest und musste über eine halbe Stunde auf die Rettung warten. Jetzt wird auf China-Social-Media heiss über diese Glasbrücken debattiert.
Publiziert: 10.05.2021 um 22:10 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2021 um 12:19 Uhr
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In China hängt ein Tourist an einer Brücke. Ein Sturm hatte einige Platten der Glasbrücke weggefegt.
Foto: weibo

Brückenhorror in China! Ein Tourist spaziert in einem Ferienort in der Nordost-Provinz Jilin gemütlich auf der Glaskonstruktion. Plötzlich sitzt der Mann in der Falle. Der Übeltäter: ein fürchterlicher Windsturm. Dieser bläst mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 km/h durch die Gegend und fegt Teile des Deckglases der Brücke weg.

Der Tourist sitzt fest. Unter ihm gehts steil runter. Er hat keinen festen Grund unter sich und hält sich am Geländer des Bauwerks fest. Die Brücke ist 100 Meter hoch. Das Portal «The Straits Times» berichtete über den Vorfall auf dem Berg Piyan. Das Schreck-Ereignis geschah letzten Freitag.

Glasbrücken-Touri wird ins Spital gebracht

Über eine halbe Stunde muss der Unglücksrabe dort ausharren. Dann wird er von der Feuerwehr und der Polizei gerettet. Auch Tourismus-Angestellte des Ferienortes helfen. Der Mann wird ins Spital gebracht. Dort erhält er psychologische Unterstützung.

Der Vorfall löste grosse Diskussionen im Netz aus. Auf Weibo, dem chinesischen Pendant zu Twitter, schrieb etwa ein Nutzer: «Das ist genau der Grund, warum ich mich nicht traue, eine solche Brücke zu betreten.» Ein weiterer User fragte: «Wie oft wurde die Brücke gewartet?»

Glasbrücken-Boom in China

Die Glasbrücken-Thematik beschäftigt die Chinesen. Ein anderer Nutzer schrieb im Netz: «In den letzten Jahren wurden so viele Glasdeckbrücken gebaut, die bei Touristen sehr beliebt sind. Aber wie können wir ihre Sicherheit gewährleisten?»

Im Bergland Chinas würden Glasbrücken immer mehr zur Touristenattraktion, schreibt «The Straits Times» weiter. Gerade in den Provinzen Jiangxi, Hunan und Yunnan gebe es etliche dieser Konstruktionen. Ein wahrlicher Publikumsmagnet sei dabei die Glasbrücke von Zhangjiajie in Hunan. Das Werk ist 430 Meter lang und baumelt sagenhafte 300 Meter über dem Boden – zwischen zwei steilen Klippen.

Beinahe-Unglücks-Brücke nun geschlossen

Immerhin: Die Politik schläft nicht. Die Provinz Hebei im Norden des Landes habe strikte Richtlinien betreffend Materialien, Standort, Design und Konstruktion der Glasbrücken festgelegt. Ebenso sollten die Bauwerke nicht in Gebieten errichtet werden, in denen es hohe seismische Aktivität gibt.

Das Resort auf dem Piyan-Berg, auf dem der Glasbrücken-Schreck passierte, ist nun geschlossen. Die Stadtregierung von Longjing untersucht jetzt alle Touristenattraktionen und guckt, ob diese sicher sind. Im Brücken-Fall wird ermittelt. (nl)

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