Youtube-Star Owen Jones (32) kennt man in Grossbritannien. Der bekennende Linksaktivist will junge Leute für die Labour-Partei begeistern. Dazu kommentiert er auf Twitter regelmässig den Wahlkampf, dreht Videos für seinen Youtube-Kanal «Owen Talks», schreibt Kolumnen für den «Guardian» und moderiert einen täglichen Podcast mit dem Namen «Daily Election».
Der «Süddeutschen Zeitung» hat er jetzt ein Interview gegeben. Deutlich wird dort: Begeistert ist er von Premierministerin Theresa May absolut gar nicht. May habe es zur Kunstform gemacht, heute etwas zu sagen und später das genaue Gegenteil zu tun, sagt Jones zur Zeitung. «Ich glaube ihr kein einziges Wort.»
Als Beispiel nennt er ihr Versprechen, keine Neuwahlen anzusetzen. Oder ihre Ankündigung, die Einwanderung auf unter 100'000 Personen pro Jahr zu senken. Oder aber ihre «Demenz-Steuer», deren Ziel es war, dass sich psychisch Kranke mehr an ihren individuellen Pflegekosten beteiligen und somit Steuerzahler entlasten sollten.
In seinen Videos wendet sich Jones direkt an seine Fans und mobilisiert sie, wählen zu gehen. Laut Jones leiden nämlich in Grossbritannien die jungen Leute am meisten unter der Finanzkrise. Banken seien zwar mit einer Milliardensumme gerettet worden, das Geld hätte aber an anderen Orten wieder eingespart werden müssen.
«Die Unterstützung für junge Leute aus der Arbeiterklasse wurde gestrichen, die Uni-Gebühren haben sich verdreifacht», sagt er zur «Süddeutschen». Deshalb würden sich viele Junge Schulden anhäufen, die sie kaum mehr abbezahlen könnten. (stj)