Studie zum EU-Austritt
Europäische Medien sehen Brexit überwiegend gelassen

Oxford – Medien in Europa fürchten kaum negative Brexit-Folgen für ihre Länder. Das geht aus einem am Montag im britischen Oxford veröffentlichten Bericht des Reuters-Instituts für Journalismus-Studien hervor.
Publiziert: 02.07.2018 um 01:33 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2018 um 14:16 Uhr

Für die Untersuchung wurde die Brexit-Berichterstattung von 39 Zeitungen, Magazinen und TV-Sendern in acht Ländern der Europäischen Union zwischen September 2017 und März 2018 untersucht. Die grösste Aufmerksamkeit bekam der Brexit in diesem Zeitraum in Irland, gefolgt von Deutschland. Weitere untersuchte Länder waren Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Schweden und Griechenland.

Mit Ausnahme Irlands herrscht bei europäischen Medien weitgehend eine «fehlende Besorgnis» mit Blick auf den Brexit, so die Autoren der Studie. Für das Thema Sicherheit und Verteidigung im Zusammenhang mit dem EU-Ausstieg gibt es beispielsweise so gut wie gar kein Interesse.

Medien in den untersuchten Ländern beziehen nur selten Position zur Trennung Grossbritanniens von der EU. Berichtet wird überwiegend neutral. Wird das Thema kommentiert, dann der Studie zufolge ganz überwiegend gegen den Brexit. Kritisiert wird auch die Rolle der britischen Regierung im Austrittsprozess.

Die meisten Anti-Brexit-Stimmen gibt es in Griechenland, Spanien, Schweden und Irland. In Frankreich, Italien und Polen sind die Kommentare eher auch mal gemischt oder befürworten den Brexit, so der Bericht. Am häufigsten zitiert wird die britische Premierministerin Theresa May, gefolgt von EU-Chefunterhändler Michel Barnier. (SDA)

Brexit

Am 23. Juni 2016 stimmte Grossbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union. Zur Zeit verhandeln die EU und das Vereinigte Königreich über die Austrittsbedingungen. Alle aktuellen Informationen gibt es immer hier.

Die EU-Aussen- und Europaminister entscheiden am späten Montagnachmittag in Brüssel, in welche EU-Länder die beiden zurzeit noch in London ansässigen EU-Agenturen umgesiedelt werden sollen. Dabei handelt es sich um die prestigeträchtigen EU-Arzneimittel- und die Bankenaufsichtsbehörde.
Nach Angaben der britischen Regierung soll der Austritt am 31. Oktober 2019 rechtskräftig werden.
KEYSTONE/AP/MATT DUNHAM

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