Anders Breivik ist der Auffassung, seine Haftbedingungen seien ein Verstoss gegen die Europäische Menschenrechtskonventionen. Er wurde für den Mord an 77 Menschen in Oslo und auf der Insel Utøya zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Seit fast fünf Jahren sitzt er in Isolationshaft und hat nur begrenzten Kontakt zu anderen Menschen.
Gestern verlas er während 2.5 Stunden eine Erklärung. Er führte auf wieso seine Isolations-Haft unmenschlich sei. Ausserdem beklagte er sich über die strenge Besuchskontrolle. Er habe 200 Besuchsanträge an Unterstützer ausgesandt, die von der Gefängnisleitung gestoppt wurden.
Auch die Heiratsanträge an zwei Frauen seien nicht weitergeleitet worden. Die Anwälte der Regierung hatten am Dienstag ausgeführt, dass von den 4000 Briefen, die Breivik empfangen oder verschickt habe, 600 aufgrund ihres Inhalts gestoppt wurden.
In seiner dreistündigen Aussage wurde klar, dass Breivik seine politische Arbeit nicht aufgegeben hat. «Ich bin Nationalsozialist, seit ich zwölf Jahre alt war, und ich werde für den Nationalsozialismus kämpfen, bis ich sterbe», sagte er. Er bezeichnete sich selbst als Sekretär der Partei Nordischer Staat und forderte Brief- und Besuchskontakt zu Unterstützern.
Heute morgen um 9 Uhr beginnt im Gefängnis Ile in Norwegen der dritte Prozesstag für den Serienmörder. Es wird mit der Vorlage von Beweisen fortgefahren. Zudem werden heute die Zeugen befragt. Als erste wird Helga Ervik, eine Bürgerbeauftragte in den Zeugenstand treten. Zudem werden heute auch der Gefängnisarzt und der Gefängnisdirektor aussagen. (SDA/nbb)