Heather Chisum kennt die Sonnenseite des Lebens. In Florida (USA), am Golf von Mexiko, wo die Temperatur kaum je unter 10 Grad fällt, hat sie sich mit ihren zwei Kindern Fin und Milo ein wunderbares Zuhause geschaffen. Das suggerieren jedenfalls ihre Social-Media-Updates.
Doch seit wenigen Tagen ist Chisums Gemütszustand frostiger. Schuld daran ist eine Kinderbetreuerin. Diese stellte in einer Krippe fest, dass Milo (18 Monate) keine Windeln mehr hat. Die Botschaft wollte sie der Mutter in aller Deutlichkeit mitteilen. Und schrieb mit einem fetten Filzstift auf Milos Bauch. «Mami, ich habe keine Windeln mehr. Bitte lies meinen Bericht», musste Chisum deshalb lesen, als sie Milo am Montag aus der Krippe holte und zuhause umziehen wollte.
«Warum hat sie nicht mit mir gesprochen?»
«Ich habe es mit diversen Baby-Tüchern versucht wegzuschrubben, aber das hat nicht geklappt», schreibt Chisum auf Facebook. «Eigentlich wollte ich mit meinen Kindern zum Strand, aber das geht nun nicht mehr.» Chisum ist vor allem wütend, weil sie nicht versteht, warum die Betreuerin ihre Botschaft derart drastisch rüberbringen wollte. «Warum sagte sie mir nicht einfach: Hey Heather, dein Sohn braucht neue Windeln, du hast den Bericht nicht gelesen».»
Der angesprochene Bericht ist eine Art Tagebuch der Krippe, in der täglich wichtige Informationen über die Kinder festgehalten und per Email verschickt werden – Verhalten, wann die Windeln gewechselt wurden oder eben ob neue gebraucht wurden. «Einmal habe ich es verpasst, diesen Bericht zu lesen. Ich bin alleinerziehend und arbeite nebenbei, da ist mir dieser Fehler unterlaufen. Und nun sieht es aus als sei ich eine Rabenmutter», klagt Chisum auf Facebook. Ihr Aufruf bleibt nicht ungehört.
Betreuerin entlassen
Die Kinderkrippe hat reagiert und die Betreuerin entlassen. «Der Fehler tut uns schrecklich leid. Wir entschuldigen uns bei der Familie. Die Betreuerin hat nicht professionell reagiert und arbeitet nicht mehr an der Schule.»
Heather Chisum schaut sich trotzdem nach einer neuen Krippe um. Ganz einfach sei das aber nicht, an diesem kleinen Ort am Golf von Mexiko, an dem die Sonne fast immer scheint. (vob)