«Jetzt ist Führung gefragt. Seien Sie mutig. Folgen Sie den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Stellen Sie den Menschen über den Profit», sagte er in Belém. Die «einzige rote Linie» sei dabei das vor zehn Jahren in Paris vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad einzudämmen.
Überraschend deutlich unterstützte Guterres eine zentrale Forderung der Entwicklungsstaaten – nämlich eine Verdreifachung der Finanzhilfen zur Anpassung an die Erderhitzung bis 2030. Dies sei «unumgänglich», sagte er.
Auch begrüsste Guterres «die wachsende Koalition» von Staaten, die auf dem UN-Treffen Klarheit bei der Abkehr von Öl, Gas und Kohle fordern. Das sei «eine klimapolitische Notwendigkeit.» Gut 80 andere Staaten werben eindringlich dafür. Es ist eine zentrale Streitfrage auf der COP30, die planmässig am Freitagabend (22.00 Uhr MEZ) enden soll.
Gefragt, welche Botschaft er für US-Präsident Donald Trump habe, dessen Delegation in Belém fehlt, sagte Guterres: «Wir warten auf Sie.»
Guterres warnte erneut, dass die Welt auf eine Erderwärmung von deutlich über zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zusteuere – selbst, wenn alle Klimaschutzpläne der Staaten umgesetzt würden. «Das ist für viele ein Todesurteil. Diese nationalen Pläne müssen eine Untergrenze, keine Obergrenze sein.»
Ausdrücklich stellte sich Gutteres auch hinter ein zentrales Ziel der brasilianischen Gastgeber, die weltweiten Wälder besser zu schützen. «Es ist unerlässlich, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen und umzukehren – damit die Natur ein Schutzschild bleibt und nicht zum Opfer wird.»