In Hamburg hat Sicherheit diese Woche oberste Priorität. Am Freitag und Samstag treffen sich die höchsten Vertreter der wichtigsten Wirtschaftsmächte zum G-20-Gipfel.
Die Staatsgäste werden in gepanzerten Limousinen chauffiert. Rudolf Neu von der Polizei Hamburg sagt auf «spiegel.de»: «Nach den uns vorliegenden Informationen nutzt ein Grossteil der Delegationen angemietete Fahrzeuge. Allerdings sind einzelne Delegationen mit eigenen Fahrzeugen unterwegs.»
Autos wie bei James Bond
Was solche Staatskarossen alles aushalten müssen, weiss Armin Rocher (53), Inhaber der Armoured German Cars in Bremen. Rocher zu Blick am Abend: «Heute muss ein Fahrzeug Langfeuerwaffen sowie auch Bomben widerstehen können.»
Bei Regierungsfahrzeugen sei inzwischen Sauerstoff an Bord Standard, er komme bei Angriffen mit Giftgas oder Molotowcocktails zum Einsatz. Vor allem in Südamerika würde auch Aktiv-Schutz eingebaut. Rocher: «Es gibt Kunden, die wünschen Nebelgranaten oder einen Flammenwerfer. Einmal musste ich sogar einen Öl-Ausscheider einbauen – so wie bei James Bonds Aston Martin.»
Scharfschütze kennt Schwachstellen
Besondere Wünsche gibts auch. Einem Scheich musste Rocher das Autodach um zehn Zentimeter erhöhen, damit der Mann mit dem Turban Platz hatte.
Preislich bewegen sich Umrüstungen von Fahrzeugen zwischen ein paar Tausend Franken für schusssichere Scheiben und ein paar Millionen. Allerdings: «Die hundertprozentige Sicherheit gibt es nie. Ein Scharfschütze weiss, wo Schwachstellen liegen könnten», sagt Rocher. Der Experte: «Ein gepanzertes Auto alleine genügt daher nicht. Es braucht auch die Sicherheitsleute dazu.»