Bodycam-Aufnahmen des Las-Vegas-Massakers veröffentlicht
Hier stürmt die Polizei Paddocks Hotelzimmer

Eine Stunde nachdem Stephen Paddock (†64) das Feuer auf Konzertbesucher in Las Vegas eröffnet hatte, preschte ein Sonderkommando in das Hotelzimmer des Schützen. Jetzt veröffentlicht die Polizei das Videomaterial des Einsatzes.
Publiziert: 03.05.2018 um 04:49 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2018 um 10:35 Uhr
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So stürmt die Polizei Paddocks Hotelzimmer
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Eine Stunde nach dem Attentat:So stürmt die Polizei Paddocks Hotelzimmer

Um 22.05 Uhr schoss Stephen Paddock (†64) das erste Mal auf die 22'000 Besucher des Country-Festivals in Las Vegas. Innerhalb von zehn Minuten tötet der Amerikaner letzten Oktober 58 Menschen und verletzt knapp 500 weitere.

Laut Polizeiprotokoll trifft kurz darauf ein Sonderkommando im 32. Stock des Mandalay Bay Resorts ein, wo sich der Schütze verschanzt und sich später selber gerichtet hat. Erst eine Stunde später wird sein Hotelzimmer gestürmt.

Die Las Vegas Metropolitan Police hat am Mittwoch (Ortszeit) die Bodycam-Aufnahmen der Beamten veröffentlicht.

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Polizisten stürmen das Hotelzimmer im 32. Stock des Mandalay Bay Resorts in Las Vegas.

«Er könnte durch die Wand schiessen» 

In den Videos ist zu sehen, wie die Polizisten ihren Weg zu Paddocks Hotelzimmer sichern. Dort angekommen, sprengen sie die Türe. Die Beamten finden daraufhin die Leiche von Paddock. Der Code für eine tote Person lautet «419». Sie ist im Video nicht zu sehen. «Kopfschuss», hört man einen Mann sagen. Zu dem Zeitpunkt ist unklar, ob sich noch weitere Täter in der Suite befinden.

Raum für Raum wird abgesucht. «Schau unter dem Bett nach», ruft ein Polizist seinem Kollegen zu. Die Sondereinheit findet im Chaos mehrere Taschen, gefüllt mit Unmengen an Sturmgewehren. «Was ist da drin mit dem Draht da drüben?», fragt ein Beamter.

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Andere Aufnahmen zeigen, wie die Polizei in verschiedene Zimmer eindringt, um andere Gäste zu warnen. «Ein Typ schiesst auf Menschen von einer dieser Etagen aus», sagt ein Cop zu einem Paar, das im Bett liegt. Er befiehlt ihnen ruhig zu bleiben, weil der Mann «durch die Wände schiessen könnte».

Paddock lebte Vergewaltigungsfantasien aus

Um die Veröffentlichung der Bänder wurde rechtlich gestritten. Die Polizei wollte die Aufnahmen zuerst nicht publik machen, woraufhin diverse US-Medien geklagt haben. Im Laufe der Woche sollen noch weitere Videos, Dokumentationen und Notrufaufzeichnungen folgen, gab die Polizei bekannt. 

Warum Paddock das Blutbad anrichtete, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Ermittler setzten grosse Hoffnungen auf die Freundin des Amokläufers. Doch sie will keine Warnzeichen bemerkt haben. «Ich habe Stephen Paddock als freundlichen, liebevollen, stillen Mann gekannt», gab Marilou Danley (62) zu Protokoll.

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Stephen Paddock (†64) hat beim Bludbad von Las Vegas 58 Menschen getötet bevor er sich selbst richtete. 489 Menschen wurden im Kugelhagel verletzt.
Foto: AP

Anders in Erinnerung hat den leidenschaftlichen Zocker eine 27-jährige Prostituierte. Gegenüber der «Sun» behauptete sie, dass Paddlock zwischen November 2015 und Juni 2016 neun Mal bei ihr gewesen sei. Er sei brutal gewesen, habe «Vergewaltigungs-Spielchen» gewollt. «Wenn er zuvor im Casino gewann, hatten wir anschliessend aggressiven und gewalttätigen Sex.» (voi)

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