Während man in der Schweiz versucht, einen Lockdown mit allen Mittel zu verhindern, ist er in Österreich ab Dienstag bereits wieder Realität. Wegen der hohen Infektionszahlen wurden wieder alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte geschlossen – auch Schulen wurden dicht gemacht. Der Lockdown gilt voraussichtlich bis am 6. Dezember.
«Nur so können wir eine Überlastung der Intensivstationen verhindern», sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (34) in einer Ansprache. Blick TV hat die Lage in unserem Nachbarland unter die Lupe genommen.
«Lage ist dramatisch»
Eigentlich befinden sich die österreichischen Hotels in der Vorbereitung auf die Wintersaison – nun müssen sie aber bereits zum zweiten Mal schliessen. «Die Lage ist in der Tat dramatisch», sagt Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung, gegenüber Blick TV.
Ob der Betrieb Anfang Dezember wirklich wieder aufgenommen werden kann, sei noch unklar. «Das Buchungsverhalten ist sehr kurzfristig», sagt er. Planen können die Hotels deshalb kaum. Gratzer geht zudem von einer mässigen Wintersaison aus: «Wenn wir auf 50 Prozent der Übernachtungen des Vorjahres kommen, wäre das schon ein Erfolg.» Noch schlimmer sei die Situation in den Städten – viele hätten seit März kaum oder gar keine Auslastung
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«Wird in der Wirtschaft seine Spuren hinterlassen»
Nicht nur den Tourismus trifft der Lockdown hart – die gesamte Wirtschaft leidet stark darunter. Christoph Jenny, Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg, sagt über die schwierige Situation: «Es geht um die Gesundheit und das Leben der Menschen. Aber wir wissen auch, dass der zweite Lockdown in der Wirtschaft seine Spuren hinterlassen wird.»
Leidtragende seien vor allem Unternehmen, die in den letzten Wochen und Monaten viele Anstrengungen unternommen hätten, um die Vorgaben der Bundesregierung einzuhalten. «Wir verlangen, dass diese Unternehmen aus öffentlichen Geldern entschädigt oder unterstützt werden», sagt er. (bra)