Blick-Autor Peter Hossli zur Eskalation im Nahen Osten
Ich bin so optimistisch wie noch nie

Ein Umbruch in Teheran würde den Weg zum Frieden im Nahen Osten ebnen – und die Zeichen dafür stehen so günstig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Ein Kommentar.
Publiziert: 24.06.2025 um 17:14 Uhr
|
Aktualisiert: 24.06.2025 um 20:39 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/2
Haben gemeinsam das Regime der Mullahs unter Druck gesetzt: US-Präsident Donald Trump trifft den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu im Oval Office des Weissen Hauses in Washington.
Foto: AFP
RMS_Portrait_AUTOR_727 (1).JPG
Peter HossliReporter & Leiter Journalistenschule

Ich war noch nie so optimistisch für den Nahen Osten wie jetzt. Ein dauerhafter Frieden scheint möglich.

Weil ihn die meisten islamischen Staaten der Region und Israel wollen.

Weil Oman, die Emirate und Saudi-Arabien sich modernisieren und ihre Abhängigkeit vom Öl verringern.

Und weil mit Benjamin Netanyahu, Mohammed bin Salman und Donald Trump drei Politiker das Potenzial eines Friedens erkennen.

Der US-Präsident initiierte bereits in seiner ersten Amtszeit die Abraham-Abkommen. Sie basieren darauf, dass Juden und Muslime mit Abraham den Stammvater teilen. Israel und mehrere muslimische Länder sind dem Friedensprojekt beigetreten. Saudi-Arabien stand kurz davor.

Gerade weil Frieden greifbar schien, schickten die iranischen Mullahs am 7. Oktober 2023 ihre Stellvertreter in Gaza los. Die Hamas verübte in Israel ein entsetzliches Massaker. Sie töteten, verbrannten und vergewaltigten Jüdinnen und Juden.

Im Abrahamic Family House in Abu Dhabi kommen Christen, Juden und Muslime mit US-Präsident Donald Trump zusammen. Ein Symbol für die gemeinsame Wurzel der drei abrahamitischen Religionen.
Foto: AFP

Nicht der Iran ist das Problem, sondern sein Regime. Die Perser sind weltoffen und seit Urzeiten mit den Juden verbunden. Aber seit 46 Jahren sind sie Geiseln eines islamofaschistischen Machtapparats. Die Mullahs destabilisieren die Region, finanzieren die Hisbollah, die Huthi und eben die Hamas. Ihr erklärtes Ziel: die Vernichtung Israels.

Israel trotzt diesem Terror. Noch fehlt der Kopf der Schlange. Netanyahu und Trump wissen aber: Allein militärisch lassen sich die Mullahs nicht vertreiben. Die Befreiung können nur die Iranerinnen und Iraner selbst vollbringen.

Was möglich scheint, weil die USA Irans Atomprogramm empfindlich getroffen und Israel die Führungsriege der Revolutionsgarden und ihre militärische Infrastruktur geschwächt haben. Es bedarf des Funkens, der die Revolution im Innern entfacht.

Fällt das Regime, wäre der Weg frei für Frieden. Beenden liesse sich sogar das Leid in Gaza. Israel zusammen mit den Arabern – den Kindern Abrahams.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?