Stalking, Gewalt, Suizid: Der Fall um den tot aufgefundenen Piraten-Politiker Gerwald Claus-Brunner alias «Faxe» entpuppt sich als schauriger Krimi. Gestern wurde bekannt, dass der 44-Jährige vor seinem Freitod einen Mann getötet haben soll. Die Polizei hatte die Leichen der beiden Männer in Claus-Brunners Wohnung am Montag entdeckt (BLICK berichtete).
Heute berichten mehrere deutsche Medien, dass Claus-Brunner sein Opfer in dessen Wohnung im Berliner Stadtteil Wedding ermordet und die Leiche danach mit einem Sackrolli in seine eigene Wohnung in Steglitz-Zehlendorf transportiert haben soll - rund 15 Kilometer durch die Stadt. Wie er das anstellte, sei unklar.
Stalking-Vorwürfe
Zum Alter des Opfers gibt es widersprüchliche Angaben. Laut «Berliner Kurier» handelte es sich um einen 27-jährigen Mann. Die «Bild» und der «Tagesspiegel» geben indes an, das Opfer sei 29 Jahre alt gewesen. Mehreren Berichten zufolge hatte der Mann für Claus-Brunner gearbeitet.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass das Opfer in der Vergangenheit Stalking-Vorwürfe gegen den Piraten-Politiker erhoben hatte.
An einem Abend in der vergangenen Woche soll Claus-Brunner laut «Berliner Kurier» den jüngeren Mann in dessen Wohnung aufgesucht, überwältigt und getötet haben. Das Opfer erlitt Verletzungen durch «stumpfe Gewalt», so die Ermittler, ausserdem soll es gewürgt worden sein.
«Schauriges Bild»
Die Polizei prüft derzeit Hinweise, wonach der 44-Jährige sein Opfer auch missbraucht haben soll. Laut «Bild»-Informationen seien entsprechende Spuren an der Leiche gefunden worden. Auch der «Berliner Kurier» berichtet von sexuellem Missbrauch.
Claus-Brunner setzte seinem Leben offenbar mit Stromschlägen ein Ende. Die Polizei entdeckte die Leichen der beiden Männer am Montagnachmittag in Claus-Brunners Wohnung. Den Beamten habe sich ein «schauriges Bild» geboten, sagte ein Polizeisprecher. (wen)