Bilder-Zensur bei Russen-Google
Bei diesen Begriffen soll Putin nicht mehr auftauchen

Die grösste russische Suchmaschine Yandex entfernt Bilder von Wladimir Putin, wenn nach bestimmten Schlagwörtern gesucht wird. Die Begriffe reichen von «Schwachkopf» über «Glatze» bis hin zu «Opa in seinem Bunker».
Publiziert: 03.02.2023 um 17:10 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2023 um 17:55 Uhr
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Ein geleakter Quellcode liefert Einblicke in die Zusammenarbeit der grössten russischen Suchmaschine Yandex und dem Kreml.
Foto: KEYSTONE

«Wie sehen Pädophile aus», «Schwätzer» oder «Schwachkopf in einem Eisloch»: Wenn Russen diese und weitere Begriffe in die Suchmaschine Yandex eintippen, sollen keine Bilder des russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) auftauchen.

Das geht aus einem Quellcode hervor, den ein unbekannter Nutzer in der vergangenen Woche veröffentlicht hat, wie das unabhängige Portal «Meduza» berichtet. Yandex soll demnach schon seit Jahren mit dem Kreml zusammenarbeiten.

Aus dem durchgesickerten Code geht hervor, dass bei bestimmten Bilder-Suchanfragen Bilder entfernt werden. Das ist vor allem bei pornografischen Bildern der Fall. Auf Platz zwei finden sich dann aber schon die Bilder des Kremlchefs.

Bei diesen russischen Suchanfragen soll Putin nicht auftauchen
  • Schwätzer
  • Glatze
  • Schwachkopf
  • Opa in seinem Bunker
  • Top-Dieb
  • Dreckskerl von allen Russen
  • Schwanz in einem Raumanzug
  • Schwachkopf in einem Eisloch
  • Wie sehen Pädophile aus?
  • Wann krepiert er?
  • Seltsame Kreatur winkt mit der Hand
  • Schwätzer
  • Glatze
  • Schwachkopf
  • Opa in seinem Bunker
  • Top-Dieb
  • Dreckskerl von allen Russen
  • Schwanz in einem Raumanzug
  • Schwachkopf in einem Eisloch
  • Wie sehen Pädophile aus?
  • Wann krepiert er?
  • Seltsame Kreatur winkt mit der Hand

So zensiert der Kreml die Yandex-Bildersuche

Auch bei der Suche nach dem Buchstaben «Z», ein prominentes Symbol für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, werden Bilder systematisch ausgeschlossen. Bilder, die mit den Begriffen «Deutschland», «Luftwaffe», «Nazis», «USA» und «Zweiter Weltkrieg» in Verbindung stehen, werden nicht angezeigt. Weiterhin zu finden sind Bilder von Hakenkreuzen.

Das deutet laut «Meduza» daraufhin, dass der Code nicht voll funktionsfähig ist. Es sei nicht bekannt, wann der Quellcode benutzt worden sei und ob er immer noch aktiv sei, heisst es in dem Bericht.

Bei diesen Begriffen werden in Verbindung mit dem Buchstaben Z Bilder ausgeschlossen
  • Luftwaffe
  • Deutsch
  • Deutschland
  • Präsident
  • Slawisch
  • Armee
  • Reich
  • Wehrmacht
  • Nazis
  • SS
  • Hitler
  • Nazi
  • USA
  • Hitlerjugend
  • 2. Weltkrieg
  • Luftwaffe
  • Deutsch
  • Deutschland
  • Präsident
  • Slawisch
  • Armee
  • Reich
  • Wehrmacht
  • Nazis
  • SS
  • Hitler
  • Nazi
  • USA
  • Hitlerjugend
  • 2. Weltkrieg

Der Code enthalte ausserdem Begriffe, die in den Captchas nicht verwendet werden dürfen. Captchas sind kurze Tests, die ausgeführt werden, um herauszufinden, ob ein Nutzer menschlich ist. Es finden sich Wörter wie «Tod», das englische Wort für «aufgeben» (surrender) und «Lwi». Letzteres bedeutet auf Russisch Löwen, jedoch könnte der Begriff in diesem Fall auf die ukrainische Stadt Lwiw hindeuten. (nad)

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