Ein Doppelbett im Stil der 70er-Jahre, erleuchtet vom fahlen Licht einer orangefarbigen Lampe. Daneben ein schmuddliger Whirpool. Nichts hat sich verändert, seit Muammar al-Gaddafi zum letzten Mal hier gewesen ist.
Eine Dokumentation des britischen TV-Senders «BBC Four» enthüllt, wie und wo der einstige Diktator hunderte oder sogar tausende Mädchen schlug, vergewaltigte und zu seinen Sex-Sklavinnen machte.
Die Mädchen wurde gezwungen, sich Pornos anzuschauen - als «Bildungsmassnahme». Bevor er sie zu sich rief, wurden sie auf einem gynäkologischen Stuhl auf sexuell übertragbare Krankheiten untersucht.
War eines der Mädchen schwanger, wurde das Ungeborene auf dem selben Stuhl abgetrieben.
«Er durchbohrte meine Seele»
Eine Frau, die Gaddafis Tortour überlebt hat, spricht in der Dokumentation über ihre Zeit als Sex-Slavin. Während sieben Jahren war sie in den Fängen des ehemaligen Diktators; seit sie 15 Jahre alt war.
Im Sex-Kerker angekommen, wurde sie ausgezogen und stark geschminkt. Man rasierte ihr die Schamhaare ab und zwang sie, einen String und ein weit ausgeschnittenes Kleid zu tragen.
Man schleppte sie in ein Zimmer, wo Gaddafi bereits nackt auf dem Bett liegend auf sie wartete. «Ich werde diesen Moment nie vergessen», sagt die Frau. «Er vergewaltigte meinen Körper und durchbohrte meine Seele mit einem Dolch. Diese Klinge wird nie wieder rauskommen.»
Auf Beutezug an Schulen
Gaddafi suchte sich seine Sklavinnen persönlich aus. An Schulen und Universitäten hielt er pro forma Vorlesungen - scannte aber in Wahrheit den Raum nach attraktiven Mädchen. Innerhalb weniger Stunden wurden die Auserwählten von Gaddafis Bodyguards entführt.
Im BBC-Bericht erinnert sich eine Lehrerin daran, wie jung die Mädchen waren. Gaddafis Leute hätten «keine Moral, nicht das kleinste bisschen Erbarmen» gezeigt. «Selbst wenn das Mädchen erst 14 war. Ein schieres Kind.»
Ein Mädchen habe man drei Monate nach ihrem Verschwinden entdeckt - zerschnitten, vergewaltigt und wie ein Stück Abfall in den Park geworfen. Dort wurde sie sich selbst und dem Tod überlassen.
BBC zeigt die Dokumentation «Mad Dog - Gaddafi's Secret World» nächsten Montag, 3. Februar, um 21 Uhr Schweizer Zeit. (lex)