Der Schweizer Bernhard U.M. starb am Dienstagmorgen früh auf der Ferieninsel Ibiza. Polizisten fanden ihn in einem Delfinarium in Sant Josep de sa Talaia, das seit den Neunzigern stillgelegt ist (BLICK berichtete).
Der Berner Michael G. ist ein Freund von Bernhard U. M. und lebt seit vielen Jahren ganz in der Nähe des Delfinariums. Er kannte den Verstorbenen schon seit der gemeinsamen Schulzeit in Bern. «Er war seit November zurück auf Ibiza», sagt G. Zuvor habe er eine Zeit lang in Rumänien gelebt. Dort war er mit einer Rumänin verheiratet mit der er Zwillingstöchter (9) hat.
Bernhard U.M. habe aber schon seit den Siebzigern immer wieder mal auf Ibiza gelebt. In dieser Zeit habe er sich auch seinen Namen «Ibiza Charly» zugelegt. Damals hätten sie viel gefeiert. «Charles Bronson war sein grosses Vorbild», sagt G.
Auch eine andere Bekannte erinnert sich an diese Zeit. «Er war ein sehr toller Mensch», sagt Carolina C. Sie kann es kaum glauben, dass er nun tot sein soll. «Wir haben viele toll Feste gefeiert. Er sei immer fröhlich gewesen und einer, der gerne im Mittelpunkt stand.»
Auf einen von G. veröffentlichten Facebook Post haben sich zahlreiche Bekannte von Charly gemeldet. Sie alle sind bestürzt über den frühen Tod des 58-Jährigen. «Ein Lebemann voller Verrücktheit und Leidenschaft. Aber mit dem Herz am rechten Fleck», meint eine Bekannte.
Aggressiv und oft betrunken
So ein Leben hat auch seine Schattenseiten: «Charly war ein Lebenskünstler», sagt Michael G. Er habe nie wirklich einen Beruf ausgeübt. «Seit er Ende Jahr völlig mittellos nach Ibiza zurück kam, war er oft und gerne betrunken.» G. habe ihn gemocht, aber er sei ein schwieriger Mensch gewesen.
Die beiden verhafteten und mutmasslichen Täter kennt G. gut. Die beiden hätten Charly wohlwollend aufgenommen. Das habe sich schon bald als Fehler entpuppt. Charly habe oft randaliert und mit ihnen gestritten. «Er war sehr aggressiv», sagt er.
Zu den Geschehnissen von Dienstagmorgen früh hat G. denn auch eine Vermutung: «Ich kann mir vorstellen, dass es einmal mehr zu einer Auseinandersetzung mit Charly gekommen ist», vermutet G. Die tödlich endete. «Das war sicher ungewollt. Die beiden sind eigentlich sehr ruhige Zeitgenossen.» Aber auch sie hatten einiges auf dem Kerbholz. Einer der beiden soll zuvor bereits in eine Messerstecherei verwickelt gewesen sein.
Ermittlungen sind im Gange
Derzeit laufen auf Ibiza die Untersuchungen zum Tod von Ibiza Charly. Die beiden Verhafteten sind immer noch in Haft. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Schweizer mit einem Schlag auf den Kopf getötet wurde. Das Gelände des alten Delfinariums wird derzeit von Ermittlern untersucht. Taucher haben gestern zudem den Grund der Schwimmbecken nach einer Tatwaffe abgesucht.