Auch nach den heftigen Gewaltexzessen an Silvester scheinen die Einsatzkräfte in Berlin nicht zur Ruhe zu kommen. Wie die «Bild» berichtet, ist es in der deutschen Hauptstadt in der Nacht auf Montag erneut zu einer Böller-Attacke auf einen Rettungswagen gekommen. Opfer des Angriffs war das sogenannte «Stroke-Einsatzmobil» (Stemo), ein spezieller Rettungswagen, der für die Versorgung von Schlaganfall-Patienten zum Einsatz kommt.
Die heftigen Angriffe auf Polizisten und Einsatzkräfte zum Jahreswechsel in Berlin sorgten in und um Deutschland für Betroffenheit. Hunderte Täter waren auf Krawall aus und attackierten die Einsatzkräfte mit Raketen, Böllern und Flaschen.
Wie die Zeitung berichtet, seien die Stemo-Rettungskräfte am Sonntagabend gegen 21 Uhr wegen eines Schlaganfall-Patienten in den Berliner Bezirk Hellersdorf ausgerückt. Kaum eingetroffen, kam aus dem vierten Stock des Gebäudes plötzlich ein Böller geflogen. Dieser habe das Dach des 1,5 Millionen teuren Rettungswagen getroffen und sei dort dann explodiert. Die Sanitäter verständigten umgehend die Polizei, die kurze Zeit später am Tatort aufkreuzte.
Einsatzkräfte werden immer wieder angegriffen
Der Angreifer beliess es jedoch nicht bei der einen Attacke. Wie die Zeitung weiter schreibt, soll er wenige Minuten später drei weitere Sprengkörper geworfen haben. Getroffen wurde dabei niemand – die Böller detonierten zwischen den Autos.
Trotz der Angriffe konnten die ausgerückten Rettungskräfte ihren Einsatz erfolgreich beenden. Ohne Erfolg blieb dagegen der Versuch der Polizei, den Täter mit der Attacke zu konfrontieren. Vergeblich klingelten und klopften sie an die Tür des mutmasslichen Böller-Angreifers. Die Polizei hat die Ermittlungen zum Fall nun aufgenommen.
Wie Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft GDP, zur Zeitung sagte, zeige der jüngste Vorfall, dass Angriffe dieser Art keine «Neuköllner Spezialität an Silvester» seien. Über das ganze Jahr hinweg komme es immer wieder zu Gewaltaktionen, bei denen Einsatzkräfte mit Steinen, Flaschen, Pyros oder anderen Waffen attackiert würden.
Inzwischen laufen die Ermittlungen wegen der Silvester-Randale in Berlin. Und die Zahl der Festnahmen wurde nach unten korrigiert. War anfangs noch von 145 Personen die Rede, sind es jetzt noch 38 Personen. Die meisten seien davon Deutsche, wie der «Tagesspiegel» berichtet. (dzc)