Sie ist wohl die bekannteste Eselin der USA: Hillary aus Mariposa County im Bundesstaat Kalifornien. Zwei Jahre lang lebte sie auf einer einsamen Insel am Stausee Lake McClure. Aber nicht freiwillig.
Eigentlich führte sie ein ganz normales Esel-Leben. Mit ihrer Herde lebte Hillary rund um das ausgetrocknete Seebett. 2017 dann setzten plötzlich heftige Regenfälle ein. Der ausgetrocknete See füllte sich innert Stunden mit Wasser und die Eselin wurde von der Herde getrennt. Zurück blieb sie auf einer rund 3000 Quadratmeter grossen Insel, wie die US-Zeitung «San Francisco Chronicle» berichtet. Ein Schock für das Tier. Denn Esel sind Herdentiere. Alleine sind sie unglücklich.
Hillary aber einfach aus ihrer misslichen Lage zu befreien, war nicht möglich. Ein langer Behördenstreit begann. Denn es war unklar, wer für das wilde Tier zuständig ist. In der Zwischenzeit wurde die Eselin von Anwohnern und Touristen gefüttert.
Wollte partout nicht in die Transportbox
So musste Hillary zwei Jahre lang auf der Insel ausharren. Letzten Freitag war es dann soweit. Biologen und Tierärzte machten sich mit einem Boot auf, die einsame Eselin endlich zu befreien. Mit an Bord: eine grosse Transportbox samt Futter und Wassermelonen als Köder.
Doch als die Retter die Box mit den Leckereien aufstellten, zeigte sich die Eselin unbeeindruckt. Sie wollte einfach nicht hineingehen. Schliesslich wurde das 237 Kilogramm schwere Tier per Pfeil betäubt und ans Festland gebracht.
Jetzt lebt Hillary auf einer Ranch, zusammen mit anderen Eseln. Die Strapazen der Einsamkeit hat sie offenbar gut überstanden. (jmh)