Basler Bischof fordert
Christliche Flüchtlinge sollen bevorzugt werden

Publiziert: 18.02.2016 um 23:53 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:21 Uhr
Der Bischof von Basel, Felix Gmür (Archiv)
Foto: Keystone

Der Bischof des Bistums Basel, Felix Gmür, wünscht sich eine Bevorzugung von christlichen Flüchtlingen in der Schweiz. «Viele Flüchtlinge werden deshalb verfolgt, weil sie Christen sind – etwa im Irak. Für sie sollten unsere Türen noch weiter offen stehen», sagt er im Interview mit der «Schweizer Illustrierten.» Christen könnten oft nicht in umliegende muslimische Länder flüchten, so Gmür.

Den Anstieg muslimischer Flüchtlinge in der Schweiz betrachtet Gmür mit Sorge – und kritisiert die Haltung der Schweiz. «Unter dem Begriff der Toleranz haben wir viel zu lange einfach alles akzeptiert», sagt Gmür. Zum Beispiel, dass muslimische Mädchen nicht in den Schwimmunterricht müssen.

«Saudi-Arabien ist ein Staat, wie wir ihn nicht wollen»

Die Idee, nicht mehr genutzte Kirchen zu Moscheen zu machen, kann der Bischof nicht gutheissen: «Das ist eine schlechte Idee. Gewisse Muslime würden es als Zeichen der Eroberung deuten, wenn sie Kirchen übernehmen könnten.»

Die Verfolgung von Christen in muslimischen Ländern beschäftigt Gmür. «Sie erschwert es manchmal, in allen Muslimen zuerst den Menschen zu sehen», sagt er zur «Schweizer Illustrierten». Vor allem an Saudi-Arabien, das Bundesrat Didier Burkhalter kürzlich besucht hat, übt er Kritik: «Saudi-Arabien ist ein Staat, wie wir ihn nicht wollen», sagt Gmür. Christen dürften ihren Glauben dort nicht ausleben. «Das müsste unsere Regierung auf diplomatischer Ebene angehen.» (rey)

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