Drei Tage und zwei Nächte verbrachte der kleine Kenneth Howard (22 Monate) allein im Wald. Ohne Wärme, Essen oder Trinken – nicht einmal Schuhe hatte er an. Als die Rettungskräfte den vermissten Buben nach einer 60-stündigen Suche fanden, war er zwar dehydriert und unterkühlt – aber ansonsten gesund!
Am vergangenen Sonntagabend verschwand Kenneth plötzlich aus seinem Haus in Magoffin County im US-Bundesstaat Kentucky. Seine Mutter erinnert sich: «Er ging hinters Haus, als ich hinterherlief, war er weg. Als hätte er sich einfach in Luft aufgelöst.», sagt sie dem Sender WYMT.
Regen und Raubtiere im Wald
Die Polizei startete sofort eine Suchaktion: Spürhunde, Helikopter und Drohnen waren im Einsatz. Zunächst erfolglos.
Nach 48 Stunden Suche schwand langsam die Hoffnung. Schliesslich bewohnen auch Bären und Kojoten die Gegend. Auch das Wetter machte den Rettungskräften Sorgen: In der Nacht kühlte es auf zehn Grad ab, Nebel und Regenschauer waren an der Tagesordnung.
Kenneth Mutter erzählt: «Wir wollten einfach nicht aufgeben – trotz allem.» Und tatsächlich: Am Mittwochnachmittag finden die Einsatzkräfte den kleinen Buben in einer kleinen Schlucht im Wald, nicht weit von seinem Elternhaus.
Er fragte nach Mama und Papa
Er habe sich an die Wand eines Abhanges geschmiegt und fragte nach seinen Eltern. Die Feuerwehr gab Kenneth einen Schluck Wasser und holten ihn mit einem Rettungskorb aus der Schlucht heraus. Ein Helikopter brachte das Kind ins Spital.
Dort wird er nach den aufreibenden Tagen wieder aufgepäppelt. Kinderärztin Dr. Molly O'Rourke erklärte gegenüber WYMT, wie Kenneth so lange überleben konnte: «Die meisten Erwachsenen können höchstens drei Tage ohne Wasser überstehen. Was Kenneth zugutekam, war sein Alter. Denn ein Kind kann den Mangel besser ausgleichen. Sie haben mehr Wasserreserven.»
In seiner Gemeinde wird Kenneth nun als «wahrer Kentucky Naturbursche» gefeiert. Sein Vater ist überwältigt: «Als ich erfuhr, dass er noch lebt – das war der schönste Moment meines Lebens.» (hah)