Bald Strandferien in Nordkorea?
Sonne, Sand und Strand: Kim Jong Un will Meer

Werden Strandferien in Nordkorea zum neusten Hype? Die geplanten Strandresorts von Machthaber Kim Jong Un sind gemäss Satellitenbilder schon bald fertig.
Publiziert: 20.04.2019 um 16:05 Uhr
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Zukünftig sollen Nordkorea und Entspannungsurlaub kein Widerspruch sein: Kim Jong Un will das Land am gelben und am japanischen Meer für Touristen attraktiv machen. Satellitenbilder von Juli 2017 bis Dezember 2018 zeigen wie aus den vereinzelten Gebäuden in der Nähe des Wonsan-Kalma Flughafens eine riesige Hotelanlage am Strand geworden ist. Wenn alles nach Plan läuft, plant Kim dort die Eröffnung einer riesigen Ferienanlage im Oktober 2019.

Mehr Interesse an Tourismus in Nordkorea

Seit einigen Jahren bemüht sich die nordkoreanische Regierung um die Entwicklung einer Tourismusindustrie. In 2011 förderte der Staat vereinfachte bürokratische Prozesse für den Einlass chinesischer Touristen und mehr internationale Flüge, um Infrastrukturen zu verbessern und Hotels an schönen Orten zu bauen oder zu renovieren. An der Neujahrsansprache von 2019 betonte Kim, wie wichtig die wirtschaftliche Entwicklung sei und zählte die Wonsan-Kalma Touristenzone zu den Projekten mit hoher Priorität dazu.

2013 verkündete Nordkorea, dass Wonsan zur Sommerdestination schlechthin werden sollte, komplett mit allen Unterhaltungen und Vorzügen. Wonsan-Kalma befindet sich an der Südostküste von Nordkorea. Dort hat der oberste Vorsitzende des Landes als Kind seine Sommerferien verbracht. Weil ihm die Gegend speziell am Herzen liegt, möchte Kim daraus einen Traumstrand mit Weltklasse machen. Das Strandresort liegt gleich neben dem Kalma internationalen Flughafen, welches ursprünglich nur für Militärzwecke genutzt wurde, aber seit 2015 über einen internationalen Terminal verfügt. Nebst Sandstrand bietet Wonsan-Kalma auch einen schönen sowie ein Skiresort, welches seit 2016 in Gebrauch ist.

Die riesige Investition von Zeit und Geld in die Wonson-Kalma Touristenzone hat scheinbar auch eine symbolische Funktion. Möglicherweise will Nordkorea damit zeigen, dass das Land trotz Wirtschaftssanktionen gedeihen kann. Dahinter könnte auch die Erwartung stecken, dass mit den besseren politischen Beziehungen zum Ausland, auch der Tourismus nachziehen wird.

Kim will mehr Unterhaltung

Kim besuchte das Wonsan-Kalma-Projekt im letzten Oktober und hatte scheinbar einiges am Bau zu bemängeln. Er sei enttäuscht gewesen – sowohl Design wie auch Layout passten ihm nicht. Er forderte mehr Vorzüge und ein grösseres Unterhaltungsangebot für Besucher, zum Beispiel Spielhallen, Kinos und ein Rummelplatz. Die Satellitenbilder zeigen, dass die Baugeschwindigkeit konstant geblieben ist seit Kims Besuch. Jetzt sind die äussere Konstruktion sowie Anpassungen im Design beinahe fertig. Es wurden auch Bemühungen gemacht, das Gelände des Resorts zu verschönern.

Eine Analyse der Bilder von 38north vermutet, dass der Komplex aus über 100 Gebäuden besteht, daruntervon Hotels, Wohnungen, und anderen Hotelinfrastrukturen, etwa 40 davon mit mehreren Stockwerken. Auf der nördlichen Strandseite befinden sich Strandhütten, ein Yachthafen und ein Bootshaus. Zu den Freizeitangeboten gehört auch eine Sportanlage mit vermutlich einem Fussballfeld und ein kleines Stadion. Ursprünglich wurde an einer grossen Badeanlage mit eine grosser Schwimmbahn und Taucherpools gebaut. Nach Kims Besuch im Oktober wurden diese allerdings komplett mit einer Wasserrutsche ersetzt. Für weitere Unterhaltung sorgen ein grosses Kino und mehrere Spielhallen.

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