Die kleine Favour ist erst neun Monate alt und hat bereits Tragisches erlebt. Das Mädchen aus dem westafrikanischen Krisenland Mali war zusammen mit seiner schwangeren Mutter und Dutzenden anderen Flüchtlingen in Libyen in einem Schlauchboot in See gestochen, berichtete die Zeitung «La Stampa» am Donnerstag.
Die schwangere Mutter habe die Überfahrt aber nicht überlebt. Sie sei vermutlich wegen eines defekten Motors an schweren Verbrennungen gestorben, berichtet die Zeitung.
Damit das Mädchen in Zukunft ein schönes Leben haben wird, will der Inselarzt Pietro Bartòlo die Kleine bei sich aufnehmen.
«Sie ist ein bildhübsches und sehr süsses Mädchen», sagt er. «Sie hat mich umarmt, sie hat keine Träne vergossen und sich untersuchen lassen, ohne sich je zu beklagen.» Favour sei ein wenig unterkühlt und dehydriert gewesen, aber sonst gehe es ihr gut.
Er habe beantragt, Favour in Pflege zu nehmen. «Ich hoffe, dass sie sie mir geben werden.» Es wäre nicht das erste Mal: Bereits vor fünf Jahren hatte der Mediziner einen jungen Tunesier (17) aufgenommen. «Es ist, als wäre er mein eigener Sohn», sagt Bartòlo. (SDA/stj)