Geschäftiges Treiben am Düsseldorfer Hauptbahnhof am Freitag. Hier hatte in der Nacht ein Mann offenbar mit einer Axt mehrere Menschen verletzt.
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger bekundete seine Anteilnahme.
O-Ton: «Gestern Abend hat offensichtlich ein psychisch gestörter Einzeltäter mit Axt oder Beil eine Amoktat im Düsseldorfer Hauptbahnhof begangen. Neun Menschen sind verletzt worden, einige von ihnen schwer. Unsere Gedanken sind natürlich bei ihnen. Wir hoffen, dass sie vollständig genesen. Sie und ihre Angehörigen brauchen in der nächsten Zeit sicherlich viel Kraft.«
Er danke auch den Rettungskräften und der Polizei, so Jäger. Deren Vertreter vom Düsseldorfer Präsidium, Kriminaldirektor Dietmar Kneib, schilderte den Ablauf. Der in Wuppertal wohnende Tatverdächtige habe in der S-Bahn gesessen, beim Stopp im Düsseldorfer Hauptbahnhof habe er mit einer Axt von hinten auf die aussteigenden Fahrgäste eingeschlagen.
O-Ton: «Einem Fahrgast gelang es dann, den Täter aus der Bahn rauszuschuppen. Die Türen sind geschlossen worden. Da können wir uns auch nur noch bei dem Bahnfahrer bedanken, dass er geistesgegenwärtig die Türen verschlossen hat, die auch nicht mehr geöffnet hat. Der Täter hat dann noch versucht mit Tritten und Faustschlagen, wieder in den Zug zu gelangen. Ich fürchte, dann wären die Folgen weitaus schlimmer gewesen. Das ist ihm nicht gelungen.»
Der Bruder des ursprünglich aus dem Kosovo stammenden, mutmaßlichen Angreifers hatte sich nach Behördenangaben in der Nacht mit einer Vermisstenanzeige an die Polizei gewandt. Er habe um den Geisteszustand seines 36-jährigen Bruders gewusst, der sich bedroht und verfolgt fühlte und sich deswegen ein Beil gekauft habe. Der festgenommene Mann selbst sei wegen eigener Verletzungen nach dem Sprung von einer Brücke zunächst nicht weiter vernehmungsfähig. Bei einer ersten Befragung im Rahmen seiner Verhaftung habe er angegeben, es durchaus darauf angelegt zu haben, von der Polizei mit Schusswaffen gestoppt zu werden.