Dort hatte ihn am Vortag Uno-Generalsekretär António Guterres empfangen und sich erneut als Vermittler in der tiefen Krise angeboten. Es war das zweite Treffen der beiden innerhalb eines Monats.
Die Behauptung einer humanitären Krise bezeichnete Arreaza als «Heuchelei». Die USA drohten Venezuela Gewalt an und forderten andere Staaten zur Blockade auf, lieferten als politisches Druckmittel aber gleichzeitig humanitäre Hilfe.
Derweil warnte der russische Aussenminister Sergej Lawrow die USA vor einer wie auch immer gearteten Einmischung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas. In einem Telefongespräch mit seinem US-Kollegen Mike Pompeo sagte Lawrow nach Angaben der Agentur Tass am Dienstagabend, dass weitere Konsultationen Washingtons und Moskaus zur Lage in Venezuela im Rahmen der Vereinten Nationen geführt werden sollten.
100 Tonnen Hilfsgüter warten an Grenze
Das erdölreichste Land der Welt leidet unter einer schweren Versorgungskrise. Viele Menschen hungern, in den Spitälern fehlt es an Medikamenten und Material. Staatschef Nicolás Maduro lehnt die humanitäre Hilfe allerdings ab. Er befürchtet, dass die Lieferungen lediglich ein Vorwand für eine militärische Intervention in Venezuela sein könnten.
In der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta warten seit vergangener Woche zehn Lastwagen mit etwa 100 Tonnen Hilfsgütern auf die Erlaubnis, einfahren zu dürfen. Uno-Sprecher Stéphane Dujarric sagte, diese Hilfe dürfe in keiner Weise für politische Zwecken missbraucht werden. In dieser Woche soll zudem eine Sammelstelle für Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel im brasilianischen Bundesstaat Roraima eingerichtet werden.
Venezolaner fordern Grenzöffnung für humanitäre Hilfe
Anlässlich des Tags der Jugend riefen zahlreiche Regierungsgegner bei einer Demonstration am Dienstag in der Hauptstadt Caracas die Streitkräfte auf, die humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung ins Land zu lassen.
«Mit der Kraft der Jugend fordern wir, dass die humanitäre Hilfe hereingelassen wird, und gedenken all der jungen Menschen, die im Kampf für die Freiheit in Venezuela gefallen sind», schrieb Guaidó auf Twitter.
Italien bleibt neutral
In Italien verabschiedete die Abgeordnetenkammer am Dienstag mit klarer Mehrheit einen Antrag, mit dem die Regierung verpflichtet wird, diplomatische Anstrengungen für rasche Wahlen in Venezuela zu unternehmen.
Damit unterstützt das Parlament die neutrale Haltung der italienische Regierung in der Venezuela-Krise. Das Kabinett in Rom hat im Gegensatz zu den meisten EU-Ländern den selbsternannten venezolanischen Interimspräsidenten Guaido bisher nicht anerkannt. (SDA)
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.
Das durch eine Finanzkrise bereits gebeutelte Venezuela befindet sich in einer Staatskrise: Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, erklärte sich nach tagelangen Demonstrationen gegen den amtierenden Regierungschef Nicolás Maduro, am 23. Januar zum Übergangsstaatschef.
Maduros Wiederwahl in den vorgezogenen Wahlen letzten Jahres ist umstritten und viele westliche Länder anerkennen seine Regierung nicht, da die Wahl manipuliert gewesen sein soll. Seit seinem Amtstritt Anfang Januar gab es gewaltsame Unruhen und Proteste in Venezuela. Seit dem Putschversuch durch Guaidó herrscht ein erbitterter Machtkampf. BLICK erklärt die Hintergründe und wichtigsten Fragen zum Konflikt.