Der Mitteldeutsche Rundfunk zeigte in der News-Sendung «Sachsenspiegel» ein Interview mit einem Sprecher der Staatsanwalt Dresden. Dieser steht im Beitrag vor fünf Mikrofonen. Ganz links ist das rote «Bild»-Mikrofon zu sehen – doch das Logo der Zeitung fehlt.
Es wurde nachträglich aus dem Beitrag entfernt. Auf Twitter sorgte dies für einigen Wirbel. Der Medienjournalist Stefan Niggemeier etwa twitterte: «Ein unerwünschtes Element wegzuretuschieren (...), ist ein atemberaubender Verstoss gegen elementarste journalistische Grundsätze.»
Der MDR hat die Verfälschung inzwischen zugegeben, wie die «Bild» berichtete. «Leider müssen wir bestätigen, dass das Mikrofon in diesem Beitrag verfremdet worden ist. Wir bitten um Entschuldigung», sagte ein Sprecher des Senders gegenüber der «Bild».
Mikrofon aus ästhetischen Gründen retuschiert
Es handle sich bei der Manipulation um die individuelle Entscheidung einer einzelnen Person, die den Beitrag redaktionell erstellt habe, sagte der Sender weiter. «Sie hat uns versichert, sie habe das Mikrofon allein aus ästhetischen Gründen verändert.»
Der MDR erklärte, dass der Vorfall ihren journalistischen Grundsätzen als öffentlich-rechtliches Medienhaus widerspreche und intern aufgearbeitet werde. Der entsprechende Beitrag werde auf den Websites und in der Mediathek unverzüglich korrigiert. (gin)