Zwei Schweizer Splitboarder waren am Sonntagvormittag im Silvrettagebiet unterwegs. Die beiden Männer beabsichtigten von der Chamonna-Tuoi-Hütte zum Piz Buin aufzusteigen und anschliessend im Winterraum der Wiesbadener Hütte zu übernachten.
Weil das Wetter jedoch nicht mitspielte und sehr schlechte Sicht herrschte, verzichteten sie auf die Besteigung des Gipfels und fuhren am Mittag über den Ochsentaler Gletscher in Richtung Wiesbadener Hütte ab.
Rega-Einsatz ohne Erfolg
Als sich die beiden Alpinisten im Bereich des Gletschertors befanden, stürzte der 30-Jährige, der vorausfuhr, über einen ca. 20 Meter hohen Felsabsatz und blieb schwer verletzt im Schnee liegen, schreibt die Voralberger Polizei in einer Mitteilung.
Sein Begleiter konnte seitlich des Felsens zum Verunglückten abfahren und einen Notruf absetzen. Da sie sich jedoch noch im Schweizer Mobilfunknetz befanden, wurde die Rega alarmiert.
Der Heli versuchte, mit mehreren Anflügen zum Verletzten zu gelangen. Jedoch ohne Erfolg. Wegen des starken Nebels und des Schneefalls musste der Einsatz abgebrochen werden.
Aufwändige Rettung
Daraufhin wurde die Bergrettung Partenen alarmiert. Mit Tourenski konnten die Retter gemeinsam mit einem Notarzt nach einem zweistündigen Aufstieg zum Verletzten gelangen. Nach der Erstversorgung startete der äussert aufwändige Abtransport am frühen Abend.
Unter schwersten körperlichen Anstrengungen und widrigsten Wetterverhältnissen erreichten die Bergretter bei einsetzender Dunkelheit das südliche Ufer des Silvretta Stausees, schreibt die Polizei. Um einen sicheren Abtransport zu gewährleisten, mussten zunächst nochmals 50 Höhenmeter aufgestiegen werden.
Dazu wurde der Rettungsschlitten mit dem Verletzten mittels «Mannschaftszug» und «Toter-Mann-Verankerung» unter mehreren Etappen hinaufgezogen. Anschliessend musste entlang der steil abfallenden Uferböschung ein Weg ausgeschaufelt werden, da sonst kein Abtransport möglich gewesen wäre.
Gegen 19.40 Uhr Uhr konnte schliesslich die Staumauer auf der Bieler Höhe erreicht werden. Dort wurde der Verletzte in ein Tunneltaxi verladen und zur Vermuntbahn gebracht. Gegen 20:50 Uhr konnte der Schweizer schliesslich in Partenen an die Rettung übergeben werden, die ihn zur weiteren Versorgung ins Landeskrankenhaus Feldkirch einlieferte. (man)