Schweizer (58) sammelt 15 Tonnen Reis für 700 Familien
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Auf den Philippinen
Schweizer (58) sammelt 15 Tonnen Reis für 700 Familien

Auch in den Philippinen ist das Elend wegen des Coronavirus gross. Der Schweizer Ruedi Bolliger (58), der auf den Inselstaat ausgewandert ist, startete deshalb eine Spendenaktion. Erfolgreich! Mit den Spenden konnte er 700 Familien mit Reis versorgen.
Publiziert: 09.04.2020 um 09:24 Uhr
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Der Schweizer Ruedi Bolliger (58) startete in der philippinischen Stadt Sipalay City eine Spendenaktion.
Foto: zVg

Es geschehen auch noch gute Dinge: Letzte Woche startete Ruedi Bolliger (58) in der philippinischen Stadt Sipalay City eine Spendenaktion, die auf beträchtliches Echo stiess. Bolliger, der 2019 nach Sipalay City ausgewandert war, erhielt so viele Spenden, dass er damit 15 Tonnen Reis für die Einheimischen besorgen konnte.

Zustande gekommen sei die Idee aufgrund der aktuellen Notlage, die derzeit in der verarmten Stadt herrsche. «All die Leute, die mit mir im Sipalay Easy Diving and Beach Resort arbeiten, haben wegen des Coronavirus derzeit keine Arbeit», sagt Bolliger zu BLICK. Betroffen seien rund 75 Einheimische – Menschen, die auch in normalen Zeiten nicht gerade auf Rosen gebettet seien. «Die Leute hier sind ganz einfach und bescheiden. Die meisten leben in Bambushütten mitten im Dschungel und schlafen auf dem Erdboden.»

Reis für das ganze Stadtviertel

Kurzerhand entschieden Bolliger und sein deutscher Auswanderer-Freund Peter Gräf (70), etwas gegen die Notlage im philippinischen Städtchen zu unternehmen. Auf ihren Facebook-Accounts starteten die beiden Spendenaufrufe. «Die Idee war es, mit dem Geld ein paar Säcke Reis für die Resort-Angestellten und ihre Familien zu besorgen», erzählt Bolliger.

Dass die Aktion so einschlagen würde, hätte der Aargauer nie erwartet: «Nur schon dank meinen Kontakten aus der Schweiz konnte ich 110 Säcke Reis kaufen» Ein Sack Reis enthält 50 Kilogramm und kostet 40 Franken. Gemeinsam mit Gräfs Spenden kam insgesamt Geld für 250 Säcke zusammen. «Wir konnten das ganze Stadtviertel mit Reis versorgen», sagt Bolliger erfreut.

«Nur ein Tropfen auf den heissen Stein»

700 Familien seien berücksichtigt worden. Jede Familie erhielt 18 Kilo Reis. «Damit können die meist fünf- bis zehnköpfigen Familien zwei bis vier Wochen überleben», sagt Bolliger. Die Dankbarkeit der Einheimischen sei überwältigend gewesen. «Die Leute hatten enorm Freude. Ich hatte teilweise vor Rührung Tränen in den Augen», erzählt er.

Trotzdem ist dem Schweizer bewusst, dass dies nur ein Tropfen auf den heissen Stein war. «In ein paar Wochen wird die Situation den Menschen hier zusetzen. Die Leute werden voraussichtlich bis Beginn der nächsten Saison – also bis November – keine Arbeit haben.» Ruedi Bolliger plant deshalb bereits die nächste Spendenaktion. «In zwei bis vier Wochen liefern wir nochmals Reis aus.» (dzc)

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