Nicht zum ersten Mal!
Mann fährt mit Auto gegen Kanzleramt in Berlin

Ein Auto ist mit Botschaften an den Türen gegen das Tor des Kanzleramts in Berlin (D) gefahren. Die Hintergründe sind noch unklar. Aber: Der Lenker tat dies nicht zum ersten Mal.
Publiziert: 25.11.2020 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2020 um 13:48 Uhr
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Ein Auto ist am Mittwoch gegen das Tor des Kanzleramtes gefahren.
Foto: Keystone

Ein Autofahrer ist am Mittwochvormittag mit seinem Wagen bis zum Tor des deutschen Bundeskanzleramtes in Berlin vorgedrungen. Das sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Auf der Seite des augenscheinlich unbeschädigten dunklen Kombis steht in weisser Schrift eine Beschimpfung geschrieben: «Ihr verdammten Kinder und alte Menschen-Mörder». Auf der Beifahrerseite steht «Stop der Globalisierungs-Politik».

Beim Fahrer handelt es sich laut Polizei um einen Mann (54). Er wurde auf der Stelle festgenommen. Sowohl das Tor als auch das Fahrzeug wurden leicht beschädigt.

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Im Februar 2014 war der damals 48 Jahre alte Mann mit demselben Auto gegen den Zaun des Kanzleramts gefahren. Fotos von dem Vorfall zeigen den Wagen mit einer politischen Beschriftung, die sich gegen den Klimawandel richtete. Auf der anderen Seite des Autos stand eine Liebeserklärung. Auch damals wurde der Mann von der Polizei festgenommen.

Mit geringer Geschwindigkeit ins Tot gefahren


Nicht bekannt war am Mittwoch zunächst die Motivation des Täters. «Ob es sich um einen psychischen Zustand oder eine andere Motivation handelt, wird aktuell geklärt», sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz am Mittwoch. Es könne auch nur spekuliert werden, «ob es sich um einen symbolischen Akt handelte oder Aufmerksamkeit erregt werden sollte».

Der Mann sei mit seinem Auto mit «sehr geringer Geschwindigkeit gefahren, so dass auch nur sehr geringer Sachschaden am Tor und an dem Fahrzeug entstand». Es habe keine Gefährdung für Kanzlerin Angela Merkel oder andere Menschen im Gebäude gegeben.

Der Fahrer werde von der Polizei vernommen, sagte Cablitz. Er habe auch etwas zu seiner Tat gesagt. Dann entscheide die Polizei, wie weiter mit ihm verfahren werde. Der 54-Jährige wurde am Mittwochmorgen zunächst in einem Krankenwagen behandelt. Von einer leichten Verletzung war die Rede. Der Mann hatte einen Rollstuhl dabei, konnte aber auch gehen.

Vorfall passierte während Kabinetts-Sitzung

Die Bundespolizei twitterte: «Die Sicherheitsmassnahmen am Kanzleramt haben sich bewährt. Für die Bundeskanzlerin, die übrigen Mitglieder der Bundesregierung & die im Kanzleramt Beschäftigten bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung. Die Polizei Berlin hat die Ermittlungen übernommen.»

Der Vorfall ereignete sich während der laufenden Kabinetts-Sitzung der deutschen Regierung. Sie tagt in der Regel mittwochs morgens im Kanzleramt.

Ob die Aktion womöglich in Zusammenhang mit den jüngsten Protesten gegen die staatlichen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie steht, war zunächst noch unklar. In der vergangenen Woche waren während einer Abstimmung des Bundestages über das Infektionsschutzgesetz Protestkundgebungen in direkter Nähe des Bundestages und vor dem Kanzleramt verboten worden

Die Fahrt in den Zufahrtsbereich des Bundeskanzleramtes ist nicht erlaubt. Darauf weist ein Schild hin. Lediglich Fahrradfahrern ist es erlaubt, weiter zu fahren. Allerdings handelt es sich um öffentliches Strassenland. Vor dem Kanzleramt befindet sich ein Tor, das in den Boden versenkt werden kann und meist offen ist. (SDA)

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