Anrufer lieferte Hinweis zu Versteck von Miriam H. (15) in Berlin
Monatelang vermisst – jetzt in U-Haft!

Am Freitag konnte die Polizei die seit Monaten verschwundene Miriam H. in Berlin aufgreifen. Ihre Familie ist erleichtert. Doch jetzt sitzt die 15-Jährige im Gefängnis.
Publiziert: 08.01.2022 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2022 um 11:31 Uhr
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Seit Juni 2021 wurde Miriam H. (15) vermisst und nun in Berlin gefunden.

Monatelang galt sie als vermisst. In Deutschland suchte die Polizei fieberhaft nach Miriam H.* (15) aus dem deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt. Am Freitag endlich die erlösende Nachricht: Die Berliner Polizei konnte die junge Frau aufgreifen.

Für ihre Eltern in Halle, Bundesland Sachsen-Anhalt, die Erlösung! Damit könnte die Geschichte enden. Doch: Die Probleme gehen weiter! Denn wie die Zeitung «Bild» schreibt, ist Miriam ein Fall für die Justiz. Gegen sie liege ein Haftbefehl vor, der am späten Freitagnachmittag von einem Richter bestätigt worden sei. Miriam kommt also vorläufig nicht frei!

Anruf führte Beamte auf Miriams Spur

Am Freitag in den frühen Morgenstunden konnten Beamte der Berliner Polizei die Jugendliche im Bezirk Reinickendorf ausfindig machen. Die Polizei hatte zuvor einen telefonischen Hinweis erhalten und das Mädchen wohlbehalten in einer Wohnung angetroffen.

Wie «Bild» schreibt, hätten Beamte dort gegen 4.30 Uhr geklingelt. Die junge Frau, die ihnen die Tür geöffnet habe, sei Miriam gewesen. Sie soll zunächst geleugnet haben, die gesuchte 15-Jährige zu sein, habe aber kurz darauf ihre Identität eingeräumt, heisst es weiter.

Weil die Ermittler befürchteten, Miriam könnte erneut ausbüxen, sei sie zu einer Gefangenen-Sammelstelle gefahren worden, schreibt «Bild». Denn: Offenbar hatte ein Richter bereits in der Vergangenheit einen Haftbefehl gegen die sie erlassen – wegen eines Eigentumsdelikts, wie es heisst. Die Jugendliche sei aber mehrfach nicht vor Gericht erschienen.

Mutter reiste sofort nach Berlin

Miriams Mutter Andrea H.* (53) sei erleichtert über die Nachricht der Polizei bezüglich ihrer Tochter, hiess es. Sie habe alles stehen lassen und sei sofort nach Berlin aufgebrochen.

Am 5. März 2021 ist Miriam abgehauen – kurz bevor sie für drei Monate in eine jugendpsychologische Einrichtung hätte eingewiesen werden sollen!

Fahndung erregte grosse Aufmerksamkeit

Die Öffentlichkeitsfahndung begann allerdings erst Monate nach Miriams Verschwinden. Auch weil die Mutter einer öffentlichen Fahndung erst vor Kurzem zugestimmt hätte, wie «Bild» schreibt.

Die Fahndung nach Miriam erregte Aufmerksamkeit – vor allem wegen der Fotos, mit denen nach dem 15-jährigen Mädchen gesucht wurde. Auf einem der Bilder, das wohl stark bearbeitet wurde, sieht Miriam sehr künstlich aus: Augen und Lippen übertrieben gross, die Augenbrauen breit und die Wimpern stark verlängert. (oco)

* Namen bekannt


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