Ein pädophiler Millionär mit Kontakten in elitäre Kreise wird erhängt in seiner Zelle gefunden. Kein Wunder, ranken sich um den Tod von Ex-Investmentbanker Jeffrey Epstein (†66) zahlreiche Gerüchte. Am 10. August beging er in seiner Zelle in New York Suizid.
Zwei Gefängniswärter sind seit Beginn im Fokus der Ermittlungen. Nun droht beiden eine saftige Strafe – sie sollen Protokolle gefälscht haben, um ihre verletzte Aufsichtspflicht zu vertuschen. Noch diese Woche könnte ein Urteil fallen. Das berichtet die «New York Times».
Drei Stunden lang nicht kontrolliert
Epsteins Selbstmord war möglich geworden, weil seine Wächter trotz eines vorausgegangenen Suizid-Versuchs offenbar nicht häufig genug nach dem Inhaftierten schauten. Statt wie vorgeschrieben alle 30 Minuten nach dem Inhaftierten zu schauen, sind die beiden Beamten offenbar eingeschlafen und haben Epsteins Zustand für rund drei Stunden nicht kontrolliert.
Epstein sass seit Juli 2019 in einer Haftanstalt in Manhattan ein, wo er bis zum Beginn seines Prozesses bleiben sollte. Den Prozessauftakt hatte das Gericht vorläufig auf Anfang Juni 2020 festgelegt.
Epstein war Freund von Clinton und Trump
Der Geschäftsmann wurde beschuldigt, Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Laut Anklageschrift baute Epstein zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring auf.
Bei einer Verurteilung hätten Epstein, der enge Kontakte zu hochrangigen Politikern und Prominenten hatte, bis zu 45 Jahre Haft gedroht. Zu Epsteins Freunden zählten einst sogar Ex-Präsident Bill Clinton und der heutige Präsident Donald Trump. (kib)