Am Wochenende gibts minus 15 Grad
Europa schlottert unter arktischer Kälte

Der Winter hat Nord- und Mitteleuropa seit Anfang der Woche in einem eisigen Griff – dies ändert sich vorerst auch nicht. Am Wochenende sinkt das Thermometer noch weiter ab. Blick zeigt, wo es am kältesten wird.
Publiziert: 30.11.2023 um 15:21 Uhr
Schneelandschaft im deutschen Hessen: Europa muss sich auf einen frostigen Frühwinter einstellen.
Foto: imago/Jan Eifert
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Janine Enderli

Zurzeit herrschen in weiten Teilen Europas frostige Temperaturen. Am Wochenende schlägt der Kälte-Hammer so richtig zu. Das Thermometer sinkt auf minus 15 Grad. Das bedeutet: In mehreren Ländern müssen sich die Menschen auf vereiste Strassen, Schneeverwehungen und Frostwarnungen einstellen. Blick liefert eine Übersicht.

Deutschland

Frost-Alarm in Deutschland. Die Wetterlage bei unserem nördlichen Nachbarn wird immer winterlicher. Behörden meldeten bis am Donnerstag zahlreiche Unfälle auf glatten und schneebedeckten Strassen im ganzen Land. In einigen Bundesländern gab es ein regelrechtes Schnee-Chaos. «Bäume stürzen um wie Streichhölzer», sagte ein Feuerwehrmann im Bundesland Hessen.

Und der Frühwinter breitet sich weiter aus: In Hamburg und Schleswig-Holstein sinken die Temperaturen besonders tief. Hier wurden bereits in der Nacht auf Donnerstag Werte von minus 14 Grad verzeichnet – die frostigen Temperaturen reissen auch am Wochenende nicht ab. In Berlin ist es mit minus 4 Grad ebenfalls frostig. 

Am Hamburger Flughafen sorgte Glatteis auf der Piste dafür, dass eine Maschine ins Rutschen geriet. Glücklicherweise ging der Vorfall glimpflich aus. 

Österreich

Am Donnerstag erfasst eine Warmfront mit dichter Bewölkung Österreich. Aufgrund der geringen Luftdurchmischung durch den schwachen Wind bleiben auch hier die Temperaturen im Minusbereich. 

Für das Wochenende wird in Teilen der Alpen starker Schneefall erwartet. Ein Tief aus Norditalien macht Österreich zum Gefrierfach. Am Sonntag wird in manchen Alpentälern eine Temperatur von minus 15 Grad erwartet. 

Norwegen

In den Provinzen Nordland und Trøndelag wurden in den letzten Tagen drei Kälterekorde gebrochen. Der tiefste gemessene Wert lag bei minus 28,4 Grad. Obwohl in den skandinavischen Ländern tiefe Temperaturen keine Seltenheit sind, überrascht der frühe Zeitpunkt.

«Grund für die beissende Kälte ist das klare Wetter über einen längeren Zeitraum. Durch fehlende Bewölkung kühlt sich die Luft ab», sagt eine Meteorologin gegenüber der norwegischen Zeitung «Dagbladet». Am kältesten wird es im Landesinneren. An den Küsten ist es vergleichsweise mild, da der Golfstrom warmes Wasser Richtung Norwegen transportiert. Noch sei laut der Meteorologin ungewiss, wie lange sich die Kälte hinzieht. 

Finnland

Die Finninnen und Finnen sind winterliche Temperaturen eigentlich gewohnt. Doch der frühe Kälteeinbruch sorgt auch im hohen Norden für Erstaunen. So stellt die Zeitung «Iltalehti» die Frage: «Warum ist es in Finnland so kalt?»

Eine kalte Luftströmung mit viel Wind weht über Finnland, erklärt der nationale Wetterdienst Foreca. Die Strömung sorgt dafür, dass die Temperaturen in Finnland derzeit zwischen minus 10 und minus 20 Grad liegen. Im Norden des Landes ist die Situation besonders prekär: Zwischen minus 25 und minus 30 Grad werden erwartet. 

Zudem weht ein kalter Wind über das Land. In der ersten Dezemberwoche verändere sich die Wetterlage laut Foreca nicht bedeutend. 

Grossbritannien

In der Nacht auf Mittwoch erlebten die Menschen in Teilen Grossbritanniens die kälteste Novembernacht seit dreizehn Jahren. Im tief gelegenen Prestwick in Ayrshire fiel die Temperatur in der Nacht auf minus 5,5 Grad und in der Stadt Keswick auf minus 6,1 Grad. Normalerweise liegen die Temperaturen im November zwischen 6 und 10 Grad. Dieser Kälteeinbruch ist also besonders untypisch für die Jahreszeit.

Es wird erwartet, dass Europa noch länger vom Frühwinter heimgesucht wird. Daunenjacke, Mütze und Winterschuhe sollte man definitiv griffbereit haben. 

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