Schon drei Mal ist die Mutter bei der praktischen Autoprüfung durchgerasselt. Automechaniker Heitor Schiave (43) beschloss deshalb, der guten Maria (60) ein bisschen unter die Arme zu greifen. Also schnappte sich der Brasilianer Nagellack und Schminke, warf sich in Frauenkleider und setzte sich eine Perücke auf.
Im Glauben, seiner Mutter in Blümchen-Bluse und üppig gemustertem Rock irgendwie ähnlich zu sehen, machte sich Schiave auf zur Fahrprüfung. Sein Plan schien zuerst sogar aufzugehen: Er drehte in der Ortschaft Nova Mutum Paraná östlich der Stadt Porto Velho bereits Runden mit der Fahrlehrerin. Alles lief wie geschmiert.
Der entschlossene Fahrstil passte nicht
Doch dann schöpfte die Fahrlehrerin Verdacht. Denn weder die grossen Hände, noch die Stimme oder der entschlossene Fahrstil wollten zu einer 60-jährigen Frau passen. Fahrlehrerin Aline Mendonça: «Er wollte so natürlich wie möglich wirken. Er hatte jede Menge Make-up drauf, hatte die Nägel schön gemacht und trug Frauenschmuck.»
Schiave hat sich die Mühe umsonst gemacht – Mendonça rief die Polizei. «Er hat gestanden, dass er nicht die Frau war, die er vorgab zu sein, sondern ihr Sohn. Er hatte versucht, die praktische Prüfung für sie zu bestehen», sagt die Fahrlehrerin laut brasilianischen Medien.
Schiave wurde noch in der Fahrschule festgenommen. Er muss sich nun wegen Betrugs und Identitätsmissbrauchs verantworten. (noo)