Alarmierende Studie zur ersten Regelblutung
Süsse Getränke lösen Mens früher aus

Wenn Mädchen viele zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen, dann beginnt bei ihnen einer neuen Studie zufolge die Menstruation früher.
Publiziert: 28.01.2015 um 13:46 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2018 um 10:19 Uhr

US-Wissenschaftler brachten im Fachmagazin «Human Reproduction» die frühere Regelblutung auch mit einem höheren Brustkrebsrisiko im späteren Leben in Verbindung.

Die Forscher hatten mehr als 5500 Mädchen in den USA im Alter zwischen neun und 14 Jahren, die noch keine Monatsblutung hatten, in ihre über fünf Jahre laufende Untersuchung aufgenommen.

Bei den Mädchen, die eineinhalb Gläser oder Dosen süsse Getränke pro Tag tranken, setzte die Menstruation 2,7 Monate früher ein als bei denjenigen, die zwei oder weniger dieser Getränke pro Woche konsumierten.

Insulin hat einen Effekt auf sexuelle Hormone

Das Ergebnis der Untersuchung, die sich auf den Zeitraum zwischen 1996 und 2001 bezog, war demnach unabhängig von dem Grösse-Gewicht-Index, der sonstigen Kalorienzufuhr und sportlicher Betätigung der Mädchen. Das Durchschnittsalter für die erste Menstruation lag bei zwölf Jahren und sieben Monaten.

«Unsere Studie fügt sich ein in die zunehmenden Sorgen über den weit verbreiteten Konsum von zuckergesüssten Getränken in den USA und anderswo», sagte Studienleiterin Karin Michels von der Harvard Medical School. Die Autoren verweisen auf frühere Untersuchungen, wonach ein hoher Zuckerkonsum einen starken Anstieg des Hormons Insulin zur Folge hat, das wiederum einen Effekt auf sexuelle Hormone habe.

Auswirkungen auch auf das Brustkrebsrisiko

Eine 2,7 Monate früher einsetzende Menstruation habe eine «mässige Auswirkung» auf das Brustkrebs-Risiko später im Leben, hiess es in der Studie weiter. Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass eine ein Jahr früher beginnende Menstruation das Brustkrebs-Risiko um rund fünf Prozent erhöht. Ärzte sind ohnehin schon wegen der immer früher einsetzenden Pubertät bei Mädchen besorgt; die Gründe dafür sind unklar.

In der nun veröffentlichten Untersuchung waren 93 Prozent der Mädchen weisser Hautfarbe. Ihr Konsum zuckerhaltiger Getränke - darunter Softdrinks wie Cola, fruchthaltige Getränke oder gesüsster Eis-Tee - war im Vergleich zu anderen Gruppen eher niedriger, wie die Forscher hervorhoben. Die Mädchen waren Teil einer grösser angelegten Studie mit fast 17'000 Kindern.

Unabhängige Experten mahnten zur Vorsicht bei den Ergebnissen der Studie und verwiesen dabei vor allem auf das Zustandekommen der Daten. Die Mädchen selbst - oder ihre Eltern - hatten ihre Körpermasse und Trinkgewohnheiten angegeben. Zudem kritisierten Kinderärzte, dass andere Faktoren wie der Wohnort oder ein Migrationshintergrund nicht berücksichtigt wurden. Daher sei auch der Verweis zum Brustkrebs-Risiko zu «alarmistisch». (SDA)

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