BAG-Direktor warnt vor einem «Freipass für das Virus»
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Alarmierende Erkenntnisse:Die zweite Corona-Welle wird die Jungen treffen!

Alarmierende Erkenntnisse von US-Experten
Die zweite Corona-Welle wird die Jungen treffen!

Die Corona-Pandemie dauert seit nunmehr einem halben Jahr an – und sie ist noch lange nicht ausgestanden. Das zumindest lassen neue Erkenntnisse von US-Experten vermuten. Sie befürchten, dass besonders junge Menschen von einer zweiten Corona-Welle betroffen sein werden.
Publiziert: 26.06.2020 um 18:44 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2020 um 07:38 Uhr
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US-Experten befürchten, dass besonders junge Menschen von einer zweiten Corona-Welle betroffen sein werden.
Foto: keystone-sda.ch

Die Corona-Pandemie ist längst noch nicht ausgestanden. Immer häufiger werden Neuinfektionen bekannt, bei denen jüngere Menschen betroffen sind. Demnach machen vielerorts Menschen in den Zwanzigern, Dreissigern und Vierzigern einen wachsenden Anteil neu gemeldeter Corona-Fälle aus, wie die «New York Times» berichtet.

Im US-Bundesstaat Arizona etwa, wo der Andrang bei Corona-Drive-in-Testcentern besonders gross ist, machen Menschen zwischen 20 und 44 Jahren rund die Hälfte aller auf Corona positiv getesteten Fälle aus. In den USA lag das durchschnittliche Alter von Corona-Infizierten im März noch bei 65 Jahren, mittlerweile ist es auf 35 Jahre gesunken.

«Das ist wirklich ziemlich beunruhigend»

Noch gravierender ist die Situation im Bundesstaat Texas. Dort machen junge Menschen bereits mehr als die Hälfte der Corona-Infizierten aus. «Das ist wirklich ziemlich beunruhigend», sagt Joseph McCormick, Professor für Epidemiologie an der UT School of Public Health in Brownsville. «Klar ist, dass sich der Anteil der jüngeren Menschen dramatisch verändert zu haben scheint.»

Der Ursache für den Anstieg jüngerer Neuinfizierter könnte nahe liegende Gründe haben. Denn in vielen US-Bundesstaaten wurden Bars und Restaurants wieder geöffnet. Zudem sind auch viele wieder an ihren Büro-Arbeitsplatz zurückgekehrt.

Ansammlungen junger Menschen begünstigen Corona-Verbreitung

Ausserdem besteht auch eine potenzielle Ansteckungsgefahr infolge der «Black Lives Matter»-Proteste, die nicht nur in den USA, sondern auch weltweit Menschen zum Demonstrieren zusammenbringen. Hinzu kommt, dass sich junge Menschen generell gern in geselligen Gruppen treffen und die Verbreitung des Coronavirus somit begünstigt wird.

Dabei besteht auch die Gefahr, bisher nicht infizierte Menschen anzustecken. Laut Robert Redfield, Direktor des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), einer Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums, kommen auf jeden gemeldeten Corona-Fall weitere zehn Infektionen.

Eine verstärkte Übertragung des Virus

Experten warnten davor, dass die scheinbar neue Krankheitshäufung unter jungen Menschen zum Teil auf breiter verfügbare Tests zurückzuführen sein könnte. Dennoch wurde auch in den US-Bundesstaaten North Carolina und Texas eine steigende Zahl von Menschen, die in Spitäler eingeliefert wurden, verzeichnet. Das wiederum deute auf eine verstärkte Übertragung des Virus hin.

Weltweit sind derweil über 9,7 Millionen Corona-Fälle bekannt. Allein die USA melden 2,5 Millionen Infizierte. Zum Vergleich: In der Schweiz wurden bisher knapp 31'500 Fälle gelistet.

Jüngere Menschen drohen zum Corona-Risiko zu werden

Noch ist der Ursache, wieso plötzlich vermehrt jüngere Menschen am Coronavirus erkranken, nicht gänzlich geklärt. Doch mit Blick auf die Zahlen scheint es unbestritten, dass die zweite Corona-Welle vor allem Menschen zwischen 20 und 40 Jahren trifft.

Auch wenn die jüngere Generation bei einer Coronavirus-Ansteckung häufig keinen schweren Krankheitsverlauf aufzeigt, ist die Tatsache, dass vermehrt Junge betroffen sind, durchaus besorgniserregend. Laut CDC-Direktor Redfield wirken die Jungen aber nach wie vor hauptsächlich als Krankheitsüberträger auf Personen, die tatsächlich ein höheres Risiko haben, zu erkranken. (rad)

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