US-Kampfjet stürzt ab – Pilot entkommt im Schleudersitz
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US-Kampfjet stürzt ab:Pilot entkommt im Schleudersitz

Absturz in Alaska
US-Pilot katapultierte sich nach 50-minütigem Telefongespräch mit Hersteller aus F-35

Ein F-35-Pilot der US-Luftwaffe stürzte in Alaska ab, nachdem er 50 Minuten lang mit Ingenieuren telefoniert hatte. Der 200-Millionen-Dollar-Jet wurde zerstört. Aber wie kam es zu dem Absturz?
Publiziert: 20:17 Uhr
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Aktualisiert: 20:23 Uhr
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Der F-35-Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten.

Im Januar dieses Jahr sorgte ein Unfall bei einem Manöver der US-Luftwaffe in Alaska für Aufsehen. Eine F-35 stürzte ab – der Pilot konnte sich jedoch durch den Schleudersitz in letzter Minute retten. Wie CNN jetzt berichtet, hatte der Pilot 50 Minuten in einer Telefonkonferenz mit Lockheed-Martin-Ingenieuren verbracht, bevor er sich aus dem abstürzenden Flugzeug katapultieren musste.

Laut dem kürzlich veröffentlichten Unfallbericht ereignete sich der Vorfall am 28. Januar auf der Eielson Air Force Base in Fairbanks. Ein Video dokumentierte den senkrechten Absturz des 200 Millionen Dollar teuren Jets, der in einem Feuerball endete. Glücklicherweise kam der Pilot mit nur leichten Verletzungen davon.

Vereiste Hydraulikleitung als Ursache

Die Untersuchung der US-Luftwaffe ergab, dass Eis in den Hydraulikleitungen des Fahrwerks die Ursache war. Dies verhinderte das korrekte Ein- und Ausfahren des Fahrwerks nach dem Start. Trotz verschiedener Versuche, das Problem zu beheben, blieb das Fahrwerk in einem Winkel blockiert.

In einer ungewöhnlichen Massnahme nahm der Pilot während des Fluges an einer Telefonkonferenz mit fünf Lockheed-Martin-Ingenieuren teil. Anschliessend versuchte er zwei «Touch-and-Go»-Landungen, die jedoch die Situation nur verschlimmerten und dazu führten, dass beide Hauptfahrwerke blockierten.

Die Computersysteme des Jets interpretierten die Situation fälschlicherweise als Bodenbetrieb, was den Jet «unsteuerbar» machte und den Piloten zum Ausstieg zwang. Eine nachträgliche Untersuchung der Trümmer offenbarte, dass etwa ein Drittel der Hydraulikflüssigkeit in den betroffenen Systemen aus Wasser bestand - ein klarer Hinweis auf Wartungsmängel.

Extreme Kälte bereitet Jet Probleme

Interessanterweise hatte Lockheed Martin bereits im April 2024, neun Monate vor dem Vorfall, in einem Wartungs-Newsletter auf mögliche Probleme mit den Sensoren bei extremer Kälte hingewiesen. Die Temperatur zum Zeitpunkt des Absturzes betrug -18 Grad.

Der Bericht kritisiert, dass die Teilnehmer der Telefonkonferenz diesen Newsletter nicht berücksichtigten. CNN zitiert: «Hätten sie wahrscheinlich eine geplante Vollbremsung oder einen kontrollierten Schleudersitz statt eines zweiten Touch-and-Go empfohlen», was den Absturz möglicherweise verhindert hätte.

Die Unfalluntersuchungskommission der Luftwaffe identifizierte mehrere Faktoren, die zum Absturz beitrugen: die Entscheidungen der Besatzung während des Fluges, mangelhafte Überwachung des Gefahrstoffprogramms für Hydraulikflüssigkeiten und nicht ordnungsgemässe Wartungsverfahren.

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