Egal ob Zigistummel oder Papierschnipsel: Nichts ist vor Daniele Rohner (43) und seiner Greifzange sicher. Bis zu drei Stunden ist der Schweizer jeden Tag unterwegs, um Abfall aufzulesen. Nicht weil er muss, sondern weil es ihm Spass macht. «Ist doch besser, als vor dem Fernseher oder Computer zu sitzen», sagt der Metallbauer der deutschen Nachrichtenagentur dpa.
Seit 20 Jahren frönt Rohner seinem ungewöhnlichen Hobby. Immer da, wo er gerade wohnt. Vor Kurzem ist er nach Bayern gezügelt. In Zusmarshausen bei Augsburg tobt er sich mit Vorliebe entlang der zwei Kilometer langen Hauptstrasse aus. Der Bürgermeister von Zusmarshausen, Bernhard Uhl, ist vom Engagement begeistert. Er schenkte dem fleissigen Putzteufel Warnweste, Plastikhandschuhe und Kneifzange.
Hat Rohner einen Putzfimmel? Vieles spricht dafür. Doch dem Metallbauer geht es um mehr: Er will mit seinem Engagement ein Zeichen setzen, dass man auch ohne Gegenleistung etwas für die Gemeinschaft tun könne.
Dabei lässt er sich nicht unterkriegen – auch wenn sein Werk nicht von Dauer ist: «Wenn ich hinten angekommen bin, liegt vorne wieder alles voll», sagt er.
In Zukunft will Rohner auch vor Zusmarshausens Einkaufszentren sauber machen. Von dem einen Inhaber gab es grünes Licht, doch der andere will die kostenlose Dienstleistung nicht in Anspruch nehmen. Dem Schweizer ist das egal: «Dann wird dort einfach illegal gesäubert.» (vsc)