An der ersten «Miss Quarantäne»-Wahl in Pordenone (I) ist nicht nur der Titel fragwürdig. Auch die Statuten sind es. Mitmachen dürfen Mädchen im Alter zwischen 15 und 26 Jahren. Nur Chinesinnen sind unerwünscht. Denn sie kommen aus jenem Land, das Schuld an der Corona-Krise sei. So halten es die Veranstalter fett gedruckt im Reglement fest.
Walter Babuin, Werbefachmann aus der Provinz Friaul, nimmt das Vertuschen der Epidemie in Wuhan persönlich. Wegen des Shutdowns verliert er Kunden und Aufträge. Veranstaltungen wie die alljährliche Miss Paese in Festa («Miss Volksfest») finden nicht statt, weil sie die vom Staat geforderten strengen Schutzmassnahmen nicht erfüllen.
Chinesen sollen «Miss Paese in Festa 2019» angelogen haben
Zudem ärgert den italienischen Veranstalter, wie seine «Miss Paese in Festa 2019» angeschwindelt worden sei. Nicole Reganaz (19) war zur «Miss Tourism Queen»-Wahl Ende Dezember 2019 nach China eingeladen worden. «Sie hatte schon ein Visum, da wurde ihr im November abgesagt, weil es angeblich in China im Winter zu kalt sei», schimpft Walter Babuin im «Il Gazzettino». Eiskalt gelogen sei das gewesen. Sicher hätten die Chinesen damals schon vom Virus gewusst.
Die Klick-Queen kriegt die Corona
Eine Miss-Wahl soll nun dennoch her, angepasst an die Pandemie. So wird aus der «Miss Volksfest» die «Miss Corona». Bewerben können sich die Schönheiten online. Bewertet wird über Instagram, und auch die Krönung findet im Netz statt. Jede Teilnehmerin postet drei Fotos von sich und ein persönliches Video. Die Wahl läuft insgesamt 45 Tage. Die Klick-Königin erhält dann ... die Corona (Italienisch für Krone).