Aargauer Bub (†6) stirbt bei Unfall auf Sizilien – Jetzt spricht die Stiefmutter
«Sein Bruder schrie: ‹Ich will nicht sterben›»

Leon M.* (†6) verlor sein Leben bei einem Autounfall auf Sizilien. Jetzt spricht die Familie.
Publiziert: 14.07.2017 um 13:55 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:41 Uhr
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Beide Brüder waren im Auto. Der kleine Leon (r.) starb beim Unfall.
Foto: Zvg
Michael Sahli und Anian Heierli

Es hätten erholsame Ferien mit der ganzen Familie auf Sizilien werden sollen. Nun ist der kleine Leon M.* (†6) aus dem Kanton Solothurn tot. Und seine Eltern am Boden zerstört: «Unser Herz ist gebrochen. Wir sind am Ende», sagt Stiefmama Melanie L.* (32) zu BLICK.

Am Dienstag war die Welt noch in Ordnung. Familie M. ist mit ihrem Fiat Qubo unterwegs, will gerade an einer Kreuzung abbiegen, als es plötzlich knallt. Ein schweres Yamaha-Motorrad kracht mit einer solchen Wucht in die Seite des Fiats, dass dieser umkippt. «Wie eine Kanonenkugel», schreiben italienische Medien.

«Der Bruder hat geschrien, dass er nicht auch sterben wolle»

Die Stiefmutter sagt: «Er hatte sicher 160 Kilometer pro Stunde drauf.»  Und weiter: «Der Töfffahrer war gar nicht zu sehen, deshalb sind wir abgebogen.» Der Fahrer der Yamaha, der 26-jährige Damiano G.*, stirbt auf dem Weg ins Spital. Der kleine Leon erliegt noch auf der Unfallstelle den schweren Verletzungen.

Gefährliche Kreuzung bei Vizzini: Wurde der Fahrer von der Sonne geblendet?
Foto: GoogleMaps

Auch der Bruder des toten Buben sitzt zum Unfallzeitpunkt im Auto. Er muss zusehen, wie Leon stirbt! «Der Kleine hat geschrien, dass er nicht auch sterben wolle», beschreibt die Stiefmutter den dramatischen Moment. «Wir hoffen, dass der Kleine das gut verarbeiten kann und wir bald nach Hause können.»

«Wir wollen nicht als die Schuldigen dastehen!»

Für die Familie ist aber klar: Eine Heimreise kommt zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage. «Wir warten, bis wir den Kleinen mit nach Hause nehmen können.»

Was sie zusätzlich belastet: Die italienischen Medien geben den Schweizer Touristen mit sizilianischen Wurzeln eine Mitschuld am Horror-Crash. Familie M. soll das Motorrad wegen der Sonne übersehen haben. «Stimmt nicht», sagt Melanie L. dazu. «Die Sonne hat uns nicht geblendet. Das Motorrad war einfach zu schnell unterwegs.»

Der Unfall ereignete sich an der Abzweigung der SS194 auf die SS514 bei Vizzini. Es ist einer von vielen Unfällen, die sich bereits auf der Todesstrecke zwischen Ragusa und Catania ereignet haben.

Für die Familie von Leon wird das Leben nie mehr dasselbe sein: «Wir haben überlebt. Aber unser kleiner Engel musste viel zu früh von uns gehen.» *Namen der Red. bekannt

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