Die Kinder aus dem südchinesischen Dorf Atuler hatten den gefährlichsten Schulweg der Welt: Die Schüler mussten eine 800 Meter hohe Felswand hochklettern. Knapp zwei Stunden dauerte der Aufstieg, als Leiter dienten wacklige Weinstöcke.
Mehrere Dorfbewohner stürzten von der Leiter schon in den Tod. Damit ist jetzt Schluss: Wie «Beijing News» berichtet, haben die chinesischen Behörden dem Bergdorf eine Metallleiter geschenkt. Die Regierung erfüllt damit ein Versprechen: Ein Sekretär der Kommunistischen Partei sagte vor Monaten zu, eine Stahltreppe zu bauen – bis eine dauerhafte Lösung gefunden werde.
Der Aufstieg wird zwar nicht weniger streng, dafür aber sicherer und schneller sein. Teile der alten Holzleiter waren Hunderte Jahre alt und wurden nur ersetzt, wenn die Weinstöcke bereits verfault waren. Mit der neuen Stahlleiter wird der Aufstieg für geübte Kletterer um bis zu eine Stunde verkürzt.
Die Dorfbewohner sind erfreut. Sie sind bettelarm, verdienen kaum einen Franken am Tag und leben von der Hand in den Mund. Eine Treppe für die Felswand konnten sie sich bislang nicht leisten. (pma)