80 Festnahmen
Europol beschlagnahmt 38’000 geraubte Kulturschätze

Im Kampf gegen den internationalen Raub von Kulturgütern haben Ermittler und Zollfahnder nach Angaben von Europol rund 38.000 kostbare Objekte beschlagnahmt und 80 Verdächtige festgenommen.
Publiziert: 14:02 Uhr
ARCHIV - Blick auf das Gebäude der EU-Polizeibehörde Europol in Den Haag. Foto: Jerry Lampen/anp/dpa
Foto: JERRY LAMPEN
KEYSTONE-SDA_Quadrat_pos.jpg
Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Zu den beschlagnahmten Objekten der zeitgleich stattfindenden Aktion gehörten Kunstwerke, Münzen, Musikinstrumente, Bilder und archäologische Funde.

23 Länder sowie Interpol, Europol und die Weltzollorganisation waren an der «Operation Pandora» beteiligt, wie Europol in Den Haag mitteilte. Die Ermittlungen dauerten noch an, weitere Festnahmen würden erwartet.

Die Ermittler stellten den Angaben zufolge auch zahlreiche Metalldetektoren und Werkzeuge sicher, die für illegale Ausgrabungen genutzt würden. «Das unterstreicht die anhaltende Bedrohung durch Plünderungen von Kulturstätten», teilte Europol mit.

Geplündert wird auch unter Wasser

Am Flughafen von Mallorca hatten etwa spanische Fahnder einen Passagier erwischt, der antike Münzen und einen wertvollen antiken Ring nach Deutschland schmuggeln wollte. Die Ermittlungen führten nach Informationen der spanischen Polizei zur Beschlagnahme von weiteren Kulturgütern, die aus Schiffswracks und Ausgrabungsstätten geplündert worden waren.

In Italien waren Europol zufolge zum Beispiel in einer Privatwohnung Münzen, Pfeil- und Lanzenspitzen aus der römischen und punischen Zeit entdeckt worden - mehr als 2000 Jahre alt. Sie waren auf Plattformen im Internet zum Verkauf angeboten worden.

Cyber-Fahnder

Bei der Aktion waren auch Cyber-Ermittler eingesetzt worden. Nach Angaben von Europol führte ihre Arbeit zur Eröffnung neuer Fälle. Das zeige, «dass digitale Plattformen schnell zu einem bevorzugten Kanal für die Vermarktung und den Verkauf von geraubten Kulturgütern» würden.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?