BRÜSSEL – In der EU sind im vergangenen Jahr laut Europol 498 terroristische Anschläge verübt worden. Mehr als 80 Prozent davon seien von baskischen und korsischen Separatisten in Spanien oder Frankreich begangen worden, schreibt die europäische Polizeibehörde in einem heute Dienstag in Brüssel vorgestellten Bericht. Die grösste Gefahr gehe dennoch von islamistischen Terroristen aus, erklärte Europol-Direktor Max-Peter Ratzel vor Journalisten. Zur Begründung verwies Ratzel auf die so genannten Kofferbomber von Köln, deren in zwei Regionalzügen hinterlassenen Sprengsätze nur wegen eines technischen Fehlers nicht explodierten. Dieser Anschlagsversuch habe darauf abgezielt, zahlreiche Menschen zu töten. Von den im Jahr 2006 tatsächlich verübten Anschlägen richteten die meisten dagegen nur geringfügigen Schaden an. Die Festnahmen von über 700 Terrorverdächtigen im vergangenen Jahr erfolgten in 15 EU-Ländern, wie Ratzel hervorhob.