Der kleine Jozef Dudek (†2) aus Kalifornien wird 2017 von einem IKEA-Möbel erschlagen. Seine Eltern hatten ihn für ein Nickerchen in sein Zimmer gebracht. Wenig später wurde er von seinem Vater schwer verletzt aufgefunden – unter der 32 Kilogramm schweren IKEA-Kommode Malm.
Dabei handelte es sich um die Kommode, die von IKEA 2016 zurückgerufen wurde, weil sie instabil ist und kippen kann, wenn man sie nicht richtig befestigt – das wussten Jozefs Eltern offenbar nicht, hatten jedenfalls nicht auf den Rückruf reagiert.
Kurze Zeit nach dem Vorfall erlag der Bub seinen Verletzungen. Seine Eltern verklagten die schwedische Einrichtungsfirma 2018 vor einem Gericht in Philadelphia – und bekamen nun Recht. «Wir hätten nie gedacht, dass ein Zweijähriger eine solche Kommode zum Umkippen bringen könnte», sagt die Mutter von Jozef.
Mindestens neun tote Kinder
In der Klage warfen die Dudeks IKEA vor, diese habe die Verbraucher nicht davor gewarnt, die Kommoden ohne Wandverankerung zu verwenden. «Erst später erfuhren wir, dass die Kommode instabil war und nicht den Sicherheitsstandards entsprach», sagt Jozefs Mutter. Der schwedische Möbelriese zahlt der betroffenen Familie nun 46 Millionen Dollar als Entschädigung.
Bereits 2016 zahlte IKEA für die Beilegung einer ähnlichen Klage 50 Millionen Dollar an drei Familien aus. Auch ihre Kinder starben wegen umgekippten Kommoden. Laut «USA Today» sollen bisher mindestens neun Kinder an den Folgen einer umgekippten IKEA-Kommode gestorben sein. Jozef ist zudem das vierte Kind, das vom Modell Malm getötet worden ist.
Ein Sprecher von Ikea bestätigte die Einigung am Montag. «Obwohl keine Einigung die tragischen Ereignisse ändern kann, sind wir dankbar, dass dieser Rechtsstreit eine Lösung gefunden hat», sagte dieser. Und an die Familie von Jozef gerichtet: «Wir sprechen Ihnen unser tiefstes Beileid aus.» (bra)