Darum gehts
- Russland will Atomstromanteil auf 25 Prozent steigern
- Rosatom plant Bau von 38 neuen Reaktorblöcken verschiedener Grössen
- Fünf grosse Blöcke bereits im Bau, schwimmendes Kernkraftwerk versorgt Pewek
Russland als einer der grössten Nutzer von Kernenergie will seine Kapazitäten noch einmal deutlich aufstocken. Präsident Wladimir Putin (72) habe vorgegeben, den Anteil des Atomstroms an der Gesamtproduktion über die nächsten zwei Jahrzehnte von derzeit knapp 20 Prozent auf 25 Prozent zu steigern. Das sagte der Leiter des Atomkonzerns Rosatom, Alexej Lichatschow, bei einer Konferenz der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien.
Geplant sei der Bau der von weiteren 38 grossen, mittleren und kleinen Reaktorblöcken, sagte Lichatschow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Damit würde sich die Zahl der laufenden Reaktorblöcke in Russland gegenüber jetzt in etwa verdoppeln.
Nach IAEA-Angaben sind in Russland bereits fünf weitere grosse Blöcke in Bau. Daneben hat das grösste Land der Welt ein erstes schwimmendes Kernkraftwerk gebaut, das seit 2022 die nordsibirische Stadt Pewek versorgt. In der Ukraine halten russische Truppen seit 2022 das AKW Saporischschja besetzt, die mit sieben Reaktoren grösste Atomanlage Europas.