Eine idyllische Bucht an einem blauen See mitten im russischen Wald. Daneben ein riesiges Anwesen mit futuristischem Antlitz und gepflegten Grünflächen. Geht es um die geheimen Anwesen des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71), machen immer wieder Gerüchte die Runde.
Obwohl Putin vor seiner Bevölkerung bestreitet, grosse Anwesen zu besitzen, stellen sich viele die Frage: Wie viele geheime Luxusanwesen besitzt der russische Präsident wirklich? Neue Drohnenaufnahmen zeigen nun erstmals Putins mutmasslichen Landsitz am Ladogasee, nördlich der russischen Stadt St. Petersburg. Lange war nichts über das Anwesen bekannt – bis jetzt.
Investigativreporter des Mediums Dossier Center rund um den kremlkritischen Unternehmer Michail Chodorkowski (60) glauben, dass es sich bei den Aufnahmen um Putins geheime Luxusresidenz handeln könnte. Auch Satellitenbilder von Google offenbaren das Luxusanwesen.
Die Recherchen sind insofern brisant, als Putin vor seinem Volk immer angegeben hat, nicht in Saus und Braus zu leben. Experten gehen jedoch davon aus, dass Putin in seiner über 20-jährigen Amtszeit im korruptesten Land Europas bis zu 200 Milliarden zur Seite gescheffelt hat, was ihn zu einem der reichsten Menschen machen würde.
Offiziell verdient Putin im Jahr rund 140000 Franken, seine Immobilien in Russland und im Ausland sind in seinen Einkommenserklärungen gar nicht aufgelistet.
Riesige Glasfronten, 200 Quadratmeter-Speisesaal
Das Anwesen bei St. Petersburg besteht aus drei Häusern, die in einem futuristischen Design mit grossen Glasfronten gestaltet sind. Jedes von ihnen hat einen eigenen Helikopterlandeplatz. Am See befindet sich auch eine Anlegestelle für kleine Schiffe. In den Sommerferien soll der Präsident jeweils dort weilen.
Das Areal soll sich über vier Quadratkilometer erstrecken und sogar eine eigene Forellenfarm im See beherbergen. Dies geht aus geheimen E-Mails eines russischen Innenarchitekturbüros hervor. Der Speisesaal alleine soll 200 Quadratmeter gross sein.
Die Bäder haben ebenfalls eine aussergewöhnliche Ausstattung. So soll jedes Bidet fast 11'000 Dollar gekostet haben, für die Duschköpfe wurden 4600 Dollar ausgegeben.
Eigener Wasserfall
Von der Rückseite eines der Häuser habe man laut «Dossier Center» einen wunderbaren Blick auf einen Wasserfall, der eigentlich zu einem Nationalpark gehört. Die Recherchen scheinen allesamt Putins enormen Reichtum zu belegen.
2016 berichteten Journalisten erstmals über den Landsitz, der sich in der Nähe der finnischen Grenze befindet. Der Kreml dementierte damals eine Verbindung zu Putin. Unter Einheimischen ist das Anwesen jedoch unter «Putins Datscha» bekannt.
Und für den Schutz Putins soll ebenfalls gesorgt sein: In einem der Grashügel soll sich demnach eine militärische Verteidigungsanlage befinden.
Eine offizielle Bestätigung, dass das Anwesen Putin gehört, liegt formal nicht vor. Recherchen des putinkritischen Senders Doschd ergaben aber, dass der Kreml das Anwesen von einem vertrauten Oligarchen Putins erworben hat.