Als wäre der Kampf gegen den Krebs nicht schon zermürbend genug, muss sich eine Lehrerin in Kalifornien nun auch noch Sorgen um ihre Finanzen machen. Denn für ihre Vertretung an der Glen Park Grundschule in San Francisco muss sie selbst bezahlen – und zwar 200 Dollar am Tag!
Der kranken Frau dürften die Kosten bald auf das Portemonnaie drücken. Bis Ende des Semesters Anfang Juni fällt die Grundschullehrerin nämlich mit Sicherheit aus.
Nur zehn Krankheitstage pro Jahr
Die Eltern ihrer Schüler sind empört. Eine Mutter sagt zur «San Francisco Chronicle»: «Da muss ein Fehler vorliegen!»
Doch so ist es leider nicht. Das Vorgehen wird vom Gesetz im Bundesstaat Kalifornien sogar noch gedeckt. Hier haben Lehrer ein Anrecht auf nur zehn Krankheitstage im Jahr.
Sollten sie länger ausfallen, können sie die Krankheitszeit auf hundert Tage ausdehnen. Während dieser Zeit wird ihnen weiterhin der Lohn ausgezahlt. Der Haken dabei ist, dass die Kosten für die Vertretung abgezogen werden. So wie bei der Krebskranken an der Glen Park Schule.
Gehalt fällt nach 100 Tagen weg
Sollte die Lehrerin länger als 100 Tage ausfallen, wird ihr sogar noch das Gehalt gestrichen! In diesem Fall übernimmt die «US-Bank für katastrophale Krankheitsausfälle» die 200 Franken. Aber nur, wenn die Lehrerin der Bank zuvor Beiträge gezahlt hat.
Ob sie das getan hat, ist unklar. Die Eltern ihrer Schüler haben derweil reagiert und ein Spendenkonto eingerichtet. Auf der Spendenplattform «GoFundMe» kamen zuletzt 14'000 Dollar zusammen. Mittlerweile ist die Seite nicht mehr abrufbar.
Für die kranke Lehrerin ist von der Solidarität berührt. Gegenüber der «Washington Post» bedankt sie sich für die Beiträge: «Es gibt mir so viel Kraft zu wissen, dass sich so viele Menschen um mich und meine Familie sorgen.» (hah)