Es ist der Horror für jeden Fluggast: Über den Wolken wird ein Passagier plötzlich ohnmächtig, erleidet einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Bis auf ein Notfallset gibt es Tausende Meter über dem Boden oft keine Hilfe. Der Amerikaner Tom McCay hatte auf seinem Flug der Southwest Airlines mehr Glück.
Der ehemalige Oberst der US Air Force und seine Frau Maggie wollten vergangene Woche von Atlanta nach Houston fliegen. An Bord wird McCay schlecht, sein Puls sackt ab, er wird ohnmächtig. Die Ehefrau schreit um Hilfe, ruft nach einem Arzt – plötzlich stehen 20 Fluggäste auf.
Auf dem Rückweg von Ärzte-Kongress
Die Maschine ist besser besetzt als jede Notaufnahme: Kieferchirurgen, Allergologen, Internisten und Lungenspezialisten sind an Bord. Die meisten von ihnen hatten an einem jährlichen Kongress der American Academy of Allergy, Asthma and Immunology in Atlanta teilgenommen.
Fünf Ärzte kümmern sich um den kranken Passagier, legen ihm eine Sauerstoffmaske an und überprüfen regelmässig seinen Puls. Nach knapp zehn Minuten kommt McCay langsam wieder zu sich. «Ich war einfach weg. Ich hörte, wie Leute um mich herum redeten, aber konnte nichts machen», sagt der US-Veteran.
«Ich mache nun eine Diät»
Eine halbe Stunde später landet der Flieger sicher in Houston. «Ich glaube, Gott hat über das Flugzeug gewacht und dafür gesorgt, dass so viele Ärzte an Bord waren», sagt Ehefrau Maggie McCay. Die Krankenschwester war so in Panik, dass sie ihrem Mann nicht helfen konnte.
Tom McCay geht es wieder gut, er hat sich nach dem Vorfall über den Wolken im Spital durchchecken lassen. «Ich mache nun eine Diät und habe meinen Golf-Kollegen gesagt, sie sollen während des Spiels künftig ein Auge auf mich haben», sagt der Amerikaner. (jvd)