16 Jahre Haft für Messerattacke in Synagoge

Publiziert: 15.09.2006 um 13:42 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2018 um 07:30 Uhr
MOSKAU – Wegen einer Messerattacke gegen Gläubige in einer Moskauer Synagoge ist ein junger Russe heute zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht in Moskau befand ihn des versuchten Mordes und der Anstachelung zum Rassenhass schuldig, wie ein Justizsprecher mitteilte. Der Täter muss sich während seiner Haftzeit einer psychiatrischen Behandlung unterziehen. Der damals 20-Jährige war im Januar mit einem Jagdmesser in die Synagoge eingedrungen und hatte neun Menschen verletzt. Bereits im März war der Angreifer zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Nach Berufungsanträgen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung hob die russische Justiz das Urteil aber auf und ordnete ein neues Verfahren an. Im ersten Prozess war der Vorwurf des Rassenhasses fallen gelassen worden. Rassistisch motivierte Gewalt hat in Russland in den vergangenen Jahren zugenommen. Die Behörden berichteten von Zusammenstössen zwischen Russen und Armeniern in Wolsk an der Wolga, rund 700 Kilometer südöstlich von Moskau. Dabei wurden eine Person getötet und mindestens drei verletzt. Die Polizei betonte, dass die Auseinandersetzung am Sonntag keinen ethnischen Hintergrund gehabt habe. Der Sender Echo Moskau meldete jedoch einen weiteren Angriff auf albanische Studenten.
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