Der frühere thailändische Regierungschef Thaksin Shinawatra (76) ist zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof entschied am Dienstag, dass der 76-Jährige eine Haftstrafe im Jahr 2023 unrechtmässig in einem Spital verbüsst habe.
«Ihn ins Spital zu schicken, war nicht legal. Der Angeklagte weiss, dass seine Krankheit keine dringende Angelegenheit war und der Aufenthalt im Spital kann nicht als Haftstrafe gelten», hiess es zur Urteilsbegründung. Das Gericht ordnete an, den Ex-Regierungschef umgehend in ein Gefängnis in Bangkok zu bringen.
Thaksin war nach seiner Rückkehr aus dem Exil im August 2023 wegen Korruption und Machtmissbrauch zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Er sass die Strafe aber nicht im Gefängnis, sondern in einem privaten Spitalzimmer ab. Später wurde seine Haftstrafe auf ein Jahr herabgesetzt. Im Februar 2024 wurde er schließlich vorzeitig aus der Haft entlassen. Weil seine Partei etwa zur gleichen Zeit an die Macht zurückkehrte, war spekuliert worden, dass Thaksin von einer Sonderbehandlung profitiert haben könnte.