15 Jahre Gefängnis
Walliser Pädo-Priester (50) muss 15 Jahre in den Knast

Ein Pfarrer aus dem Wallis hat im französischen Perpignan drei Jugendliche sexuell missbraucht. Zehn Jahre, nachdem eines der Opfer Anzeige erstattet hatte, wurde ihm nun endlich der Prozess gemacht.
Publiziert: 31.07.2019 um 14:46 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2019 um 15:29 Uhr
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Der katholische Geistliche Pierre-Alain F.* (50) hat sich zwischen 2006 und 2009 an drei Jugendlichen vergriffen. F. war als Priester in der südfranzösischen Stadt Perpignan tätig. Dort war er unter anderem auch Pfadfinder-Pfarrer.

Wie «Rhone FM» berichtet, stammt der Mann aus dem Wallis. Dort sei er jedoch nie als Priester tätig gewesen. Der damalige Bischof von Sitten, Norbert Brunner, habe ihm vor mehr als 20 Jahren die Priesterweihe verweigert, wie der Sittener Generalvikar Pierre-Yves Maillard sagt.

Im März wurde F. in Perpignan wegen Vergewaltigung und Missbrauchs von Minderjährigen schuldig gesprochen. Der Geistliche musste vom Kloster, wo er die letzten zehn Jahre ohne Amt und unter Aufsicht der Kirche verbracht hatte, ins Gefängnis umziehen – die Richter verurteilten ihn zu 15 Jahren Haft. Die Verteidigung hat angekündigt, Berufung einzulegen.

Viagra, Pornos, Oralsex

Der Fall war bereits 2009 ins Rollen geraten. Damals packte eines der Opfer aus und erstattete bei der Polizei in Perpignan Anzeige. Der Geistliche wurde von allen religiösen Pflichten befreit, musste jedoch nicht in U-Haft.

Bei den Opfern von F. handelt es sich um zwei Brüder, die zur Tatzeit 15 und 16 Jahre alt waren, und einen weiteren minderjährigen Jugendlichen. Einer der Brüder gab zu Protokoll, er sei von F. dazu gezwungen worden, Viagra zu schlucken und im Internet Pornos zu schauen. Während zwei Jahren sei es immer wieder zu sexuellen Übergriffen gekommen.

Der Schweizer Geistliche gab zu, Oralsex an seinen Opfern verübt und mit ihnen masturbiert zu haben. Doch F. wurde auch wegen Vergewaltigung schuldig gesprochen – einen Tatvorwurf, den er abstreitet. (noo)

* Name geändert

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