Antwerpen – Rund 1400 Menschen haben heute in Antwerpen am Begräbnis eines zweijährigen Mädchens teilgenommen, das einer rassistisch motivierten Gewalttat zum Opfer gefallen ist. Die St.-Paul-Kirche in der belgischen Hafenstadt war zum Gedenkgottesdienst bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele Trauernde versammelten sich vor der Kirche, um dem Opfer die letzte Ehre zu erweisen. Das Mädchen und seine dunkelhäutige Tagesmutter waren am Donnerstag vergangener Woche am hellichten Tag auf offener Strasse erschossen worden. Die Tagesmutter stammte aus Mali, ihre Leiche soll zur Bestattung in ihr Heimatland übergeführt werden. Der 18-jährige Täter hatte mit einem erst kurz zuvor gekauften Jagdgewehr zunächst eine türkischstämmige Frau angeschossen und schwer verletzt. Die Polizei konnte ihn nur mit einem Bauchschuss stoppen. In einer Vernehmung gab der Mann später an, er habe gezielt Menschen ausländischer Herkunft ausgesucht, um sie zu erschiessen. Antwerpen gilt seit langem als ein Brennpunkt der extremen Rechten.
AP/brl/rz/pz