Bei den schweren Wald- und Vegetationsbränden im Norden und Westen Spaniens gibt es ein viertes Todesopfer. Ein Feuerwehrmann kam ums Leben, als das Löschfahrzeug, in dem er in der Provinz León unterwegs war, in der Nacht eine Böschung hinunterstürzte.
Die Ursache des Unfalls ist bisher unbekannt, wie die Nachrichtenagentur Europa Press und weitere Medien unter Berufung auf den regionalen Notfalldienst berichteten. Zuvor waren bereits drei Männer – darunter zwei freiwillige Helfer – schweren Verbrennungen erlegen.
Derzeit gebe es 23 grössere Brände, die sich in Einsatzstufe zwei befinden, erklärte die Generaldirektorin des Zivilschutzes, Virginia Barcones, im staatlichen TV-Sender RTVE. Über diese höchste regionale Einsatzstufe hinaus könnte nur noch die Ausrufung des nationalen Notstandes durch die Zentralregierung erfolgen – was aber nicht erwogen wird.
Eine Fläche doppelt so gross wie der Bodensee
Die seit rund zwei Wochen anhaltende Serie von Bränden zerstörte nach amtlichen Angaben bereits mindestens 1150 Quadratkilometer – eine Fläche mehr als doppelt so gross wie der Bodensee. Bisher wurden vor allem dünn besiedelte Gebiete in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem mussten bereits Tausende Menschen aus ihren Häusern geholt werden. Die Feuer zerstörten unter anderem auch Teile von Naturschutzgebieten.
Am Montag waren in den sogenannten Autonomen Gemeinschaften Kastilien und León, Galicien, Asturien und Extremadura insgesamt 15 vorwiegend kleinere Landstrassen gesperrt. Der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Madrid und Galicien blieb am fünften Tag in Folge eingestellt.
Die andauernde Trockenheit, zum Teil starke Winde, schwer zugängliche Gebiete und eine langanhaltende Hitzewelle mit Temperaturen von mehr als 40 Grad erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte. Laut der Wetterbehörde Aemet besteht fast im gesamten Land höchstes Brandrisiko. Bereits am Dienstag sollen aber die Temperaturen vielerorts wieder sinken.
Auch im Nachbarland Portugal brennt es seit Tagen. Dort kam ein Feuerwehrmann am Sonntag während des Einsatzes bei einem Unfall ums Leben. Am Montag waren im beliebten Urlaubsland fünf grössere Feuer aktiv. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden diese und kleinere Brände insgesamt von mehr als 3.800 Feuerwehrleuten bekämpft. Betroffen sind vor allem dünn besiedelte Gebiete im Zentrum des Landes.